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despair-513528_1280Der verstorbene österreichische Liedermacher Ludwig Hirsch hat diese graue Stimmung in seinen Liedern auf den Punkt gebracht: Man fühlt sich niedergeschlagen und antriebslos, aber trotzdem unter Druck. Nichts scheint zu gelingen. Und darüber verfällt man ins Grübeln, das keine Lösungen bringt, aber die Stimmung weiter verschlechtert. Man ist einfach nur müde. Ganz klar ein Seelentief, in dunkelgrau.

Wir alle durchleben diese scheinbar grundlosen Episoden, in denen wir deprimiert sind. Das Wort deprimiert kommt übrigens aus dem Lateinischen und heißt niederdrücken. Und genau so fühlen wir uns:

Etwas drückt uns nieder.

Bei genauerem Hinsehen haben diese Seelentiefs einen konkreten Anlass, etwa Probleme im Beruf, Enttäuschungen im Privatleben, Krankheit, Verlust. Wir fühlen uns bedrückt, traurig, haben keine Energien mehr und möchten uns nur im Bett einigeln.

Aufpassen muss man allerdings, wenn diese Seelentiefs nicht verschwinden wollen. Depressive Verstimmungen vergehen meist wieder nach ein bis zwei Wochen. Dann gewinnen die inneren Lebensgeister wieder die Oberhand und es geht von Tag zu Tag besser. Wenn die Stimmung aber bleibt ist dringend ein Besuch beim Arzt des Vertrauens mit einer Überweisung zum/zur Psychiaterin oder PsychotherapeutIn anzuraten.

Was hilft nun gegen den Blues der Seele?

Das deutsche Rheingold Institut hat im Auftrag eines Naturmedizinherstellers eine Studie durchgeführt, in  der 80 Frauen und Männer tiefenpsychologisch interviewt wurden. Das Ziel war es, die innere Logik der Krankheit Depression zu ergründen und verständlich zu machen.

Daraus ergaben sich sieben Empfehlungen für den Umgang mit depressiven Menschen für Angehörige, die  – wie ich finde – aber auch ein Leitfaden für den Umgang mit sich selbst bei einer depressiven Verstimmung sein können:

  1. Nehmen Sie sich Pausen zur Besinnung und Selbstreflexion. Nichts nährt eine graue Stimmung mehr als ein hektischer Alltag, in der Probleme einfach verdrängt oder ausgeblendet werden.
  2. Nehmen Sie sich den Druck perfekt zu sein. Versuchen Sie Ihre eigene Ansprüche an sich selbst herunterzuschrauben. Akzeptanz und Anerkennung anderer bekommen Sie auch ohne perfekt zu sein.
  3. Kanalisieren Sie Ihre graue Stimmung. Wehren Sie sich aktiv gegen die Niedergeschlagenheit. Nehmen Sie Verluste oder Niederlagen nicht einfach so hin, betrauern Sie sie.
  4. Öffnen Sie Ihren Blick für anderes. Erobern Sie sich Schritt für Schritt das Gefühl zurück, dass das Leben schön ist. Sorgen Sie wieder für erfreuliche Momente.
  5. Gehen Sie es nicht zu schnell an. Kämpfen Sie sich Schritt für Schritt wieder zurück in ihren alten Alltag.
  6. Was ist wirklich wichtig? Sie fühlen Sie sich mutlos angesichts des riesigen Bergs der zu erledigenden Aufgaben? Priorisieren Sie die Dinge und lassen Sie weg, was nicht wirklich wichtig ist.
  7. Geben Sie sich die Erlaubnis zu scheitern. Ohne Scheitern entwickeln wir uns nicht. Jede erlebte Beschränkung ist eine Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und zu lernen. Oder sagen wir es einmal abgedroschen: In jeder Krise steckt eine Chance.

Eines ist aber gewiss: Die Tage werden wieder länger und auch der längste Tunnel geht einmal vorüber!

Das Leben ist – trotz allem – schön!