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Gründe für einen Jobwechsel

Lesezeit: 4 Minuten

Gründe für einen Jobwechsel (Quelle: Tim Gouw / Unsplash)

Mit dem Kippen des Arbeitsmarktes von einem sehr engen Nachfragemarkt zu einem flexiblen Angebotsmarkt durch die Pensionierungswelle der Baby Boomer-Generation fragen immer mehr Menschen um Begleitung beim Jobwechsel nach.

 

Was heißt das?

 

Durch den Arbeitskräftemangel können sich die gut ausgebildeten, wechselwilligen Arbeitskräfte nun aussuchen, bei welchem Unternehmen sie arbeiten möchten. Im Gegensatz dazu bestimmten zuvor jahrzehntelang die Unternehmen, wie passende Arbeitnehmer:innen auszusehen hätten und wie viele diese im Gegenwert für ihre Leistung verdienen sollten.

Der Effekt war, dass arbeitsuchende Arbeitskräfte froh sein mussten, wenn sie einen Job fanden, der einigermaßen ihren Kenntnissen, Bedürfnissen und Wünschen entsprach.

Das hat sich nun gewandelt. Der Arbeitsmarkt ist – auch trotz der Eintrübung der Wirtschaft durch Rezession und Inflation – so gut wie nie zuvor. Arbeitskräfte haben nun, meist erstmalig in ihrem Leben, die Chance, sich aussuchen zu können, was sie, aber vor allem wie sie arbeiten möchten.

Unternehmen ihrerseits gehen nun verstärkt dazu über, zuzuhören und Arbeitskräften den Einstieg so attraktiv wie möglich zu machen. Tickets für den öffentlichen Verkehr, Home Office-Tage oder sogar Einstiegsprämien werden als Incentives angeboten. Weiterbildung oder Aufstiegschancen sind nunmehr nicht mehr nur schöne Wörter auf dem Papier.

 

Aber was sind nun die Gründe, warum Menschen ihre Arbeitsstelle wechseln wollen?

 

Die Gründe für einen Wechsel haben sich durch die Erfahrungen in der COVID-Pandemie nur teilweise verändert. Home Office und Kurzarbeit haben die Arbeitnehmer:innen zwar die Frage stellen lassen, wie sie in Zukunft arbeiten wollen. Durch die nach der Pandemie einsetzende Inflation denken viele aber wieder erstrangig an die Absicherung ihres Lebensstandards.

So ist und bleibt der Wunsch nach einem höheren Gehalt der Hauptgrund für einen Jobwechsel – da sind sich die Institute Gallup, Statista, Forsa oder Karriere.at einig. Was auf den weiteren Plätzen kommt, ist neu und lässt sich gut mit den Veränderungen durch die Pandemie und auf dem Arbeitsmarkt erklären.

Kamen vor der Pandemie auf den Plätzen zwei und drei die Wünsche nach einem sicheren Arbeitsplatz oder flexibleren Arbeitszeiten (Studie „(R)Evolution Arbeit“ von karriere.at, Juni 2019), sind es nun Gründe wie schlechtes Arbeitsklima oder Unzufriedenheit mit der Führung, warum Arbeitnehmer:innen neue Jobs suchen.

  • Statista nennt eine ins Stocken geratene Karriere und Unzufriedenheit mit der Führungskraft auf Platz 2 und 3 (Befragung in Deutschland,  Oktober 2022) der Wechselgründe.
  • Eine gute Zusammenarbeit und flexible Arbeitszeiten bewegen laut Forsa im Januar 2023 die Arbeitskräfte zum Jobwechsel.
  • Eine Studie, die Karriere.at im Juni 2022 in Auftrag gegeben hat, fand heraus, dass neben einem höheren Gehalt, die schlechte Stimmung im Unternehmen und die Unzufriedenheit mit den derzeitigen Arbeitsbedingungen ausschlaggebende Gründe sind, den Arbeitsplatz zu wechseln.
  • Gallup beschreibt im State of the Global Workplace 2023 Report die Gründe für „Quiet quitting“ als ein Mangel an wertschätzender Führung, der Wunsch nach besserer Bezahlung und eine ausgeglichene und humane Arbeitsbelastung.

 

Was sind meine Erfahrungen aus der Coaching-Praxis?

 

In den letzten Jahren habe ich dutzende gut qualifizierte Arbeitnehmer:innen gecoacht und beraten, ob sie ihren Job wechseln und wie der neue, bessere Arbeitsplatz ausgestaltet sein sollte.

Und ich kann zwei Dinge sehr genau, wenn auch nicht durch eine empirische Umfrage belegt, festhalten:

Das Gehalt ist selten ausschlaggebend für einen Jobwechsel. Die Coachees wollten natürlich weiterhin gut leben und ihren Lebensstandard halten, dennoch war ein besseres Gehalt nie der ausschlaggebende Grund für einen Jobwechsel.

Die meisten der Coachees hatten aufgrund der mangelnden Wertschätzung im Unternehmen genug. Sei es nun, dass über Jahre die Leistung für das Unternehmen kaum wahrgenommen wurde, ihre Ideen ignoriert oder die Führungskraft nie erreichbar war oder die Mitarbeitenden in Meetings schlecht machte. Nicht existente Wertschätzung ist meiner Erfahrung nach jener Grund, der gute und engagierte Arbeitnehmer:innen verzweifeln und abspringen lässt. Sehr oft hält sie dann noch die Loyalität zu den anderen Kolleg:innen, die im selben Boot sitzen, aber irgendwann ist auch dieser Grund aufgebraucht.

 

So werden Sie sich klar, ob auch Sie einen Jobwechsel in Erwägung ziehen sollten!

 

Ich habe eine Auswahl an Fragen für Sie zusammengestellt, anhand derer Sie selbst überprüfen können, ob Sie den Sprung wagen sollten:

  • Was gefällt Ihnen (noch) am aktuellen Job?
  • Gibt es Chancen, dass sich die Situation am Arbeitsplatz verbessern könnte?
  • Was wünschen Sie sich sehnlichst an Ihrem Arbeitsplatz? Welchen Stellenwert hat das in Ihrem Leben?
  • Wo sehen Sie sich selbst in fünf bis zehn Jahren?
  • Welche Chancen und welche Risiken würde ein Jobwechsel für Sie bedeuten?

 

Und noch ein ehrlicher Tipp von mir:

 

Wenn wir vor schwierigen Entscheidungen stehen, neigen wir alle dazu, nur gewisse Dinge zu sehen und unangenehme Sachverhalte auszublenden. Wir denken einfach subjektiv.

Lassen Sie sich bei dieser Entscheidungsfindung begleiten! Mit einem Coaching können Sie im vertrauensvollen Umfeld alle Möglichkeiten, die Sie haben, in Erwägung ziehen!

 

Weiterführende Links:

 

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Gut vorbereitet in Gehaltsverhandlungen

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Gut vorbereitet in Gehaltsverhandlungen (Quelle: Gabrielle Henderson / Unsplash)

Gehaltsverhandlungen sind für beide Parteien ein Horrorszenario: Für diejenigen, die mehr Gehalt möchten steht viel auf dem Spiel: Wie sehen die Konsequenzen aus, wenn die Verhandlung scheitert. Soll man so tun als wäre nichts gewesen oder soll man Stärke zeigen und das Unternehmen verlassen?

Aber auch die Arbeitgeberseite ist in keiner optimalen Position. Zumeist verhandeln nicht jene, die Entscheidungen treffen dürfen, sondern die direkten Vorgesetzten werden vorgeschickt, um das Feuer zu löschen und die Forderungen mitzubringen. Diese Partei ist meist nicht geschult, solche Verhandlungen zu führen und hat auch nicht das Pouvoir, Zugeständnisse zu machen.

So geht man diesen Verhandlungen meist so lange wie möglich aus dem Weg. Die Arbeitnehmer:innen werden vertröstet: Man müsse erst das Ende des Wirtschaftsjahres abwarten. Es gab gerade einen Wechsel in der Führungsstruktur und so schnell kann man die neue Führungskraft nicht damit belasten. Die Wirtschaft befindet sich in einer Rezession, man müsse noch warten… So können Jahre vergehen bis Arbeitnehmer:innen zu einer Gehaltsanpassung kommen. (Verwenden Sie statt dem Wort Gehaltserhöhung das Wort Gehaltsanpassung – es suggeriert, dass ihr Gehalt den tatsächlichen Leistungen angepasst werden soll.)

Stark betroffen sind meistens gut ausgebildete jüngere Frauen, die bei Berufseinstieg – damals in einer arbeitsmarktpolitisch schwierigen Zeit – froh überhaupt einen passablen Job ergattert zu haben, die schlechte Einstufung akzeptiert haben. Oft auch in der Hoffnung, dass es nach einem Jahr die Möglichkeit geben würde, nachzuverhandeln.

 

Wann ist nun der beste Moment, nach einer Gehaltsanpassung zu fragen? 

 

Wie immer im Leben, gibt es keinen besten Moment. Auf ihn zu warten würde bedeuten, zu viel Zeit verstreichen zu lassen.

Klassische Momente um eine Gehaltsverhandlung anzustreben wären z.B. wenn ein großes Projekt erfolgreich abgeschlossen wird oder es zu einem Karrieresprung kommt.

Doch so klar ist das meistens nicht: Der Abschluss eines Projekts bedeutet meistens auch eine Phase der Erschöpfung, der Unsicherheit oder des Zwischen-den-Stühlen-sitzens. Meistens ist eine Gehaltsverhandlung zu diesem Zeitpunkt das letzte, an was man denkt.

Eindeutige Beförderungen sind in unserer Arbeitswelt rar geworden. Viel häufiger bekommt man sukzessive Aufgaben und Verantwortlichkeiten hinzu und irgendwann wird eben auch der Jobtitel angepasst. Und schon wieder hat man eine Möglichkeit verpasst.

Eine weitere Möglichkeit ist, den Wunsch nach einer Gehaltsanpassung im jährlichen Mitarbeiter:innengespräch anzusprechen und dort auch gleich einen Folgetermin für eine Gehaltsverhandlung auszumachen.

 

Perfekte Vorbereitung ist absolut notwendig.

Das Wichtigste bei Gehaltsverhandlungen ist dann die Vorbereitung. Niemals sollte man glauben, das wird schon laufen und ohne genauen Plan in die Verhandlungen gehen.

Vor allem auf drei Punkte ist ein besonderes Augenmerk zu legen:

  1. Warum bin ich es wert:Mir muss klar sein, warum ich es wert bin eine Gehaltsanpassung zu bekommen. Die Gründe müssen ausschließlich beruflicher Natur sein und sollten darauf eingehen, wie viele neue Kund:innen, wie viel zusätzlichen Umsatz oder neue Projekte meine Leistung dem Unternehmen gebracht haben.Nur, weil ich in eine teurere Wohnung umgezogen bin oder die Preise allgemein gestiegen sind, sind als Gründe zu wenig für eine größere Gehaltsanpassung.

    Am besten sie notieren sich genau, welche Aufgaben Sie in der letzten Zeit mit Erfolg abgeschlossen haben und wie Sie damit dem Unternehmen genutzt haben.

  1. Was bin ich wert: Überlegen Sie sich genau, wieviel Sie mehr an Gehalt bekommen möchten. Denken Sie im Vorfeld auch darüber nach, ob nicht auch andere Leistungen wie eine größere Weiterbildung oder flexiblere Arbeiterzeiten ein Ziel sein könnten. Welche Zugeständnisse können Sie von Ihrer Seite machen?

  1. Was passiert, wenn nichts passiert: Ganz klar muss auch überlegt werden, wie man sich selbst verhält, wenn der Worst Case eintritt. Bleibt man cool und versucht, weiterzuverhandeln oder haut man auf den Tisch und verlässt wutentbrannt den Raum. Beides kann Effekte nach sich ziehen – nur, welchen will man bezwecken?

 

Doch auch andere Fragen sollte man sich eingehend durch den Kopf gehen lassen:

  • Welches Know-how, welche Erfahrungen und Ausbildungen bringe ich mit?
  • Was steht im Dienstvertrag?
  • Gibt es einen Kollektivvertrag?
  • Wie reagiere ich auf Gegenargumente oder Kritik?
  • Wie sieht meine Gesprächsstrategie aus?
  • Was ist für mich die letzte Konsequenz?

Sie sehen, eine genaue Vorbereitung ist das Um und Auf um das Wunschgehalt zu bekommen.

Lassen Sie sich in diesem Prozess professionell begleiten und arbeiten Sie gemeinsam mit mir Ihr individuell auf Sie und das Unternehmen abgestimmtes Vorgehen aus.

 

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Bin ich gut genug um ein Unternehmen zu gründen?

Lesezeit: 4 Minuten

Du bist gut genug!, c: Shutterstock

Als ich vor acht Jahren Menschen in meiner Umgebung erzählte, dass ich plane mich selbständig zu machen, kamen sehr oft dieselben Fragen: Kannst du das überhaupt? Woher bekommst du dann deine Kund*innen? Diese Fragen verunsicherten mich extrem. Zum einen entwickelte ich ein Gefühl, nicht gut genug zu sein, um meine Dienstleistungen anbieten zu dürfen. Nach wie vielen Lebensjahren und abgeschlossenen Ausbildungen ist Frau gut genug, Ihr Wissen auf dem Markt anzubieten? Zum anderen fühlte ich, dass ich etwas zu tun gedachte, dass für eine Frau nicht üblich war.

Leider verfolgte mich dieses Gefühl nicht gut genug zu sein einige Jahre. Bei jedem Rückschlag, bei jedem falschen Weg, den ich einschlug, hörte ich wieder die zweifelnden Fragen. Das Schlimme daran war, dass es mich davon abhielt mich als Unternehmerin zu präsentieren, sichtbar zu werden. Es hinderte mich daran, schneller dorthin zu kommen, wo ich hinwollte – zu einem guten Leben.

 

Wie wird man die Selbstzweifel wieder los?

 

Das waren meine beiden Strategien um meine Selbstzweifel in Griff zu bekommen:

  • Ich katapultierte mich immer wieder und mit vollem Wissen in unmögliche Situationen, die mich selbst herausfordernden. Zum Beispiel meldete ich mich als erste zu Wort, obwohl ich meine Wortmeldung noch gar nicht ganz durchdacht hatte oder ich sagte ein Projekt zu, dass ich nach längerem Nachdenken sicher abgelehnt hätte. Ich stellte mich mit voller Absicht in die erste Reihe. Wichtig war dabei, dass ich wenig Möglichkeit zum Rückzug hatte. Ich musste da also durch. Und das wurde ein Motto von mir: „Augen zu und durch„.
  • Ich beobachtete oft andere, wie sie mit ihren Zweifel und Ängsten umgingen. Ich definierte eine Gruppe von Menschen – vor allem männliche, es waren aber auch einige Frauen dabei -, die sich ohne mit der Wimper zu zucken gerne und oft selbst präsentierten. Und das oft nicht besonders gut. Ich schaute mir gleichzeitig die Reaktion der anderen dazu an: Gar nichts. Wenn diese Art der ständigen Selbstpräsentation jemanden nervte, äußerte sich niemand.

 

Strategien für das „Gut genug“

 

Was ich also tat, ich übte und hörte auf, zu überlegen, was andere von mir denken.

Natürlich gibt es auch heute noch neue und ungewohnte Situationen, in denen ich mich noch immer nicht gut genug fühle. Ich glaube, dass es uns allen immer wieder so geht. Ich habe eine Reihe von guten Beispielen gesammelt, in denen ich die Situationen mit Bravour gemeistert habe. Diese rufe ich mir dann ins Gedächtnis: Was soll schon passieren?

  1. Üben Sie! Wenn Sie bei sich Bereiche gefunden haben, die Ihnen ständig Bauchschmerzen und Fluchtreaktionen auslösen, die aber für Ihren Erfolg wichtig sind, versuchen Sie darin besser zu werden. Gehen Sie bewusst in diese Situationen und lernen Sie!
  2. Relativieren Sie! Gerade zu Beginn einer neuen Tätigkeit kann man nie so gut sein, wie jene, die das bereits seit 10 oder 20 Jahren machen. Vergleichen Sie sich nicht mit den erfahrenen Profis!
  3. Grundsätzlich: Vergleichen Sie sich nicht mit anderen! Sie sind wie Sie sind – mit Ihren Talenten und Erfahrungen, aber auch mit Ihren Schwächen. Ständige Vergleiche lösen bei Ihnen nur Frustration und Selbstzweifel aus.
  4. Vergessen Sie Ihre Perfektion! Wir neigen zur Perfektion, denn überall wird sie uns gezeigt. Das ist aber eine Strategie, die Sie nur verunsichert, aber nicht besser werden lässt. Vergleichen Sie sich nur mich sich selbst und lernen Sie aus Ihren Fehlern!
  5. Hören Sie auf, darüber nachzudenken, was andere über Sie denken. Vermutlich wären wir erstaunt, wie harmlos und banal die anderen über einen denken. Seien Sie authentisch und gehen Sie Ihren Weg. Nur Sie alleine können beeinflussen, wie Ihr Weg verläuft. Was andere über sie denken, liegt nicht in Ihrer Macht.

 

Sie sind gut genug!

Vergessen Sie nicht:

  • Sie haben unzählige berufliche Erfahrungen gesammelt.
  • Sie haben Ausbildungen abgeschlossen.
  • Sie haben eigene Talente und Begabungen.
  • Sie haben eine gute Geschäftsidee.
  • Nur Sie sind, wie Sie sind.
  • Nur Sie können, was Sie können.
  • Nur Sie tun Dinge so, wie Sie sie tun.
  • Der Rest kann erlernt werden!

Fazit: Sie sind gut genug, um ein eigenes Unternehmen zu gründen!

 

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Von den Lebensrealitäten von Gründerinnen. Was frau vor dem Gründen wissen sollte.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Alltag von Gründerinnen, c: Shutterstock

Ein eigenes Unternehmen gründen bedeutet das Verlassen der gewohnten Strukturen und eine Reise ins Unbekannte. Die Lebensrealitäten von Gründerinnen unterscheiden sich aber nochmals von dem, was wir durch Hörensagen oder vom Fernsehen über den Alltag von Selbständigen kennen. Denn diese Erzählungen spiegeln sehr oft das Bild von männlichen Kleinunternehmern mit zwei bis drei Mitarbeiter*innen wider.

 

Wir sehen nun die Lebensrealitäten von Gründerinnen aus?

 

Wir werfen zunächst einen Blick auf die Fakten:

Es gibt 318.793 Ein-Personen-Unternehmen, d.h. Unternehmen ohne unselbständig Beschäftigte in Österreich. Das sind rund 60 % der Unternehmen in Österreich. Ein*e Ein-Personen-Unternehmer*in (EPU) kümmert sich in der Regel und vor allem gerade am Beginn um sämtliche unternehmerische Tätigkeiten selbst. Das wären neben der eigentlichen Tätigkeit mit und für Kund*innen, auch Kund*innenakquisition, Marketing, Buchhaltung oder Vertrieb.

Mittlerweile sind bereits 41,8 % der EPU weiblich. Das Durchschnittsalter der Gründerinnen liegt bei 47 Jahren.

Viele Frauen (und Männer) fragen sich in der Lebensmitte, ob es das schon gewesen sein soll. Meistens wurden in einer ersten Karriere wertvolle Erfahrungen gesammelt und nach einem Karrierebruch – bei Frauen meistens die Geburt einer oder mehrerer Kinder – ist ein wenig flexibles Anstellungsverhältnis nach der Elternkarenz auf Dauer nicht mehr erstrebenswert.

Erschwerend kommt bei Frauen hinzu, dass mit einer Elternkarenz auch ein Einbruch der Karriere einhergeht. Frauen müssen nach der Rückkehr mit weniger Gehalt und weniger Arbeitsstunden beim alten Arbeitgeber neu beginnen. So verdienen Frauen auch nach zehn Jahren nach der Geburt des Kindes im Vergleich zum Mann nur die Hälfte.

 

Was sind die Motive für eine Gründung?

 

Nicht verwunderlich ist es, dass Frauen auf die Frage nach den Gründen für eine Unternehmensgründung folgende drei Antworten am häufigsten geben:

  • Eine eigene Geschäftsidee umsetzen,
  • Freiheit und Unabhängigkeit und
  • Selbstverwirklichung.

Am seltensten werden hingegen ein hohes Einkommen, Anerkennung und Ansehen sowie bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Pull-Faktoren genannt. Und hier liegt schon ein Denkfehler begraben – aber dazu etwas später.

 

Welche Ängste haben Gründerinnen?

 

Obwohl Gründerinnen in der Regel keinen großen Wert auf ein hohes Einkommen legen, sehen sie eine gute soziale und gesundheitliche Absicherung und die zu hohen Kosten für Abgaben als größter Herausforderungen als EPU. Danach kommen bereits die Angst vor dem Selbstmarketing und vor dem Überforderung durch vielfältige Anforderungen. In den Top 5 findet sich dann erneut die Befürchtung von finanziellen Problemen aufgrund von wenig Umsatz und Einkommen.

Wie kann es also sein, dass Frauen finanzielle Probleme fürchten, aber dennoch ein hohes Einkommen nicht als wichtig erachten?

 

Geringer Geschäftserfolg als selbsterfüllende Prophezeiung?

 

In einer Umfrage unter Unternehmerinnen gaben 2017 70 Prozent an weniger als € 20.000.- netto im Jahr zu verdienen. 21 Prozent verdienten gar weniger als € 6.000.- im Jahr und 26 Prozent zwischen € 6.000 und € 12.000.-.

Diese Unternehmerinnen benötigen also entweder noch zusätzlich ein Gehalt aus einer Anstellung oder müssen sich auf den/die Lebenspartner*in verlassen, um über die Runden zu kommen.

Im Vergleich dazu waren 2018/19 82 Prozent der Ein-Personen-Unternehmer*innen hauptberuflich als EPU tätig und nur 18 Prozent hybrid, also nebenberuflich. 62 Prozent üben diese Tätigkeit auch nach eigenen Angaben vollberuflich aus.

 

Zahlt sich Gründen für Frauen überhaupt aus oder ist es eine Fahrkarte in die Altersarmut?

 

Grundsätzlich sei allen potenziellen Gründerinnen gesagt: Mit dem richtigen Geschäftsmodell und viel Engagement kann man von einem Ein-Personen-Unternehmen gut leben, egal für welche Branche man sich entscheidet.

Frauen gründen zwar immer noch bevorzugt in traditionellen Bereichen, wie z.B. in Gesundheitsberufen, im Handel oder bei Beratungsdienstleistungen. Dennoch kann man auch hier erfolgreich sein und finanziell unabhängig leben.

 

Warum Frauen sich mehr zutrauen sollten.

 

An den oben dargestellten Zahlen sieht man, dass zwischen den selbständigen Frauen und dem finanziell guten Leben etwas steht – und zwar ist es das fehlende Commitment zum wirtschaftliche Erfolg.

Man könnte meinen, dass es Frauen in den 2020er-Jahren noch immer nicht schicklich ist, an Finanzen interessiert zu sein. Fortschrittliche Medien propagieren das Frauenbild einer Powerfrau und Alleskönnerin, dennoch scheint dies nicht mit einem finanziellen Erfolg verbunden zu sein.

Gelebte Familienmodelle in Österreich sind noch immer traditionell. Das heißt, wenn es nicht anders vereinbart wurde, kümmern sich in heterosexuellen Partnerschaften die männlichen Lebenspartner fast ausschließlich um die Erwerbsarbeit während die Frau mehrere Aufgaben gleichzeitig jongliert: Arbeit, Familie, Haushalt und Freizeit.

Für Gründerinnen, die ihre Ideen verwirklichen wollen, aber auch noch immer die Hauptlast der Familienarbeit tragen, gilt es hier eine Entscheidung zu treffen:

Will ich mich in Zukunft um meine Familie kümmern und nebenher flexibel arbeiten oder will ich meine beruflichen Ideen verfolgen und die Reproduktionsarbeiten zusammen mit den anderen Mitgliedern der Familie managen?

Viele Frauen scheuen sich, diese Entscheidung zu treffen und verharren in einem Alltag, in der alles gleichberechtigt zu geschehen hat. Im Klartext heißt das, sie managen ihren Beruf um die Kinder und den Haushalt herum.

Für ein Unternehmen bedeutet das aber auch, dass keine kontinuierliche Geschäftsentwicklung passieren kann, weil andere Lebensziele damit in Konkurrenz treten und letztendlich zu wenig Zeit vorhanden ist. Das Unternehmen bleibt zwangsläufig eine Nebenbeschäftigung. Das unternehmerische Leben passiert in Schüben und ist zu unstet, um sich auf dem Markt gut zu positionieren. Das Resultat ist wenig Umsatz, wenig Einkommen, damit eine schlechte Absicherung in Krisenzeiten und Abhängigkeiten.

 

Wie lautet die Lösung?

 

Potenziellen Gründerinnen ist anzuraten, ihre Geschäftsidee im Vorfeld genau zu überprüfen: Und zwar nicht nur – wie es üblich ist – ob es eine kaufbereite Zielgruppe dafür gibt, sondern auch, ob die Geschäftsidee auch finanziell bestehen kann. Denn nur, weil man Kund*innen dafür interessieren kann, heißt es noch nicht, dass man davon mittelfristig auch gut leben kann.

Am besten wäre es, wenn Gründerinnen ihre Geschäftsidee mit einem/r erfahrenen Berater*in, die/der ehrliches Feedback gibt, durchspielt. Dies sind nur einige der Fragen, die es zu beantworten gilt.

Finde ich genügend Kund*innen, die mir für meine Idee soviel zahlen können, dass ich davon leben kann?
Wie und wo finde ich diese Kund*innen?
Wie sieht meine geschäftliche Strategie aus?
Wie viel Zeit und Geld muss ich dafür investieren?

Denn nichts ist schlimmer, ohne Planung loszulegen und nach Jahren der Mühe und vielen Investitionen zu erkennen, dass man keine Chance auf wirtschaftlichen Erfolg hat.

Falls Sie überlegen, ein eigenes Unternehmen zu gründen, geben Sie sich einen Ruck und nehmen Sie Kontakt zu mir auf!
Gemeinsam können wir einen Plan entwerfen, wie Sie aus Ihrer Geschäftsidee ein kleines florierendes Unternehmen machen können!

 

Gründungsberatung für mutige Frauen

 

Weiterführende Links:

EPU: Zahlen, Daten, Fakten, 12/2019

Buchtipp: Verena Florian, Mut zum Rollentausch, Falter Verlag

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Warum treffen Krisen manche härter als andere?

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Psychische Widerstandskraft

Oder: Wie kann ich meine psychische Widerstandskraft stärken?

Wie begegnen wir Krisen? Manche Menschen verschwinden von der Bildfläche, leiden still vor sich hin, zweifeln an sich und der Welt, betäuben sich mit Alkohol und Binge Watching. Anderen verpasst das Leben eine Ohrfeige nach der anderen, dennoch straucheln sie nicht und schauen trotz aller Widrigkeiten optimistisch in die Zukunft. Warum ist das so?

 

Psychische Widerstandskraft oder Resilienz

Wir Menschen sind zäher als wir es uns selbst zutrauen. Wir haben gelernt, mit Rückschlägen, Krisen und Schicksalsschlägen zu leben. Das Ende von Beziehungen, Krankheiten, Jobverlust oder gar der Verlust von geliebten Menschen gehört zu unserem Alltag. Bei genauer Betrachtung sieht es sogar so aus, als ob die Krise nicht die Ausnahme ist, sondern der Normalfall.

Aber wir alle reagieren unterschiedlich darauf: Manche trifft es härter als andere.

Das hat mit unserer Fähigkeit zur Resilienz, der seelisch-emotionalen Widerstandskraft zu tun, die mehr oder weniger ausgeprägt, uns Krisen ohne anhaltende Beeinträchtigung überstehen lässt. Es geht darum, Krisen und Rückschläge zu meistern ohne sich unterkriegen zu lassen und die Kraft aufzubringen, weiter zu machen.

 

Resilienz ist nicht gleich das Fehlen von Verletzlichkeit

Obwohl es bei manchen Menschen so aussieht, als wären sie Stehaufmännchen und durch nichts klein zu kriegen, sollte man eine hohe Widerstandskraft aber nicht mit Unverletzlichkeit gleichsetzen. Resiliente Menschen sind keinesfalls teflonbeschichtete, emotionslose Geschöpfe. Sie erleben ihren Schmerz ebenso, dennoch verlieren sie das Vertrauen ins Leben nicht. Sie kommen nur schneller über die Krise hinweg und verharren nicht in der Depression.

 

Die nächste Krise kommt bestimmt. Wie kann ich mich besser darauf vorbereiten?

Zunächst einmal gibt es eine gute Nachricht für jene, die nicht so widerstandsfähig sind, wie sie es sich eigentlich wünschen: Es gibt Menschen, die sind von Geburt her oder aufgrund frühkindlicher Erlebnisse resilienter als andere. Aber das seelische Immunsystem kann man wie auch das körperliche stärken und trainieren.

Die deutsche Psychotherapeutin Micheline Rampe und die Sozialpädagogin Monika Gruhl haben sich ab 2005 getrennt voneinander mit den Schlüsselfaktoren für die Ausbildung von Resilienz beschäftigt. Sie sammelten sieben Säulen der Resilienz.

Wenn Sie nun Ihre psychische Widerstandskraft für die nächste Krise aufbauen möchten, ist es sinnvoll aktiv, an den Schlüsselfaktoren zu arbeiten: Als Basis und Voraussetzung für alle weiteren sechs Säulen sieht Rampe den Optimismus. Der Optimismus zählt mit der Akzeptanz und der Lösungsorientierung laut Gruhl zu den Grundhaltungen. Die übrigen vier Säulen sind Fähigkeiten, die gut trainiert werden können.

Alle sieben Schlüsselfaktoren bauen aufeinander auf. Sie können also nacheinander bearbeitet werden. Die Stärkung eines Faktors bewirkt auch die Stärkung der anderen.

 

Optimismus (Grundhaltung)

Optimistische Menschen sind fest davon überzeugt, dass jede Krise überwunden werden kann. Sie glauben, dass letztendlich alles gut wird und blicken deshalb positiv in die Zukunft.

Akzeptanz (Grundhaltung)

Es gibt Situationen, die man nicht mehr ändern kann – auch wenn man es noch so sehr möchte. Resiliente Menschen akzeptieren dieses Faktum und versuchen die Situation so anzunehmen wie sie ist.

Lösungsorientierung (Grundhaltung)

Gibt es ein Problem, sind zwei Herangehensweisen möglich: Man kann einerseits mit der Situation hadern und das Problem immer und immer wieder durchspielen. Andererseits gibt es auch die Möglichkeit, das Problem zu akzeptieren, in die Zukunft zu blicken und eine Lösung zu suchen.

Opferrolle verlassen (Fähigkeit)

Betrachtet man nicht mehr das Problem, sondern wendet den Blick auf die Lösung, gewinnt man wieder an Selbstwirksamkeit. Man ist wieder aktiv und verlässt automatisch die Opferrolle.

Verantwortung übernehmen (Fähigkeit)

Mit der aktiven Suche nach Lösungen übernimmt man zunehmend wieder Verantwortung. Die Verantwortung für das eigene Tun bedeutet auch, sich nicht mehr als Opfer zu fühlen.

Beziehungen gestalten (Fähigkeit)

Durch das Gespräch mit andern und deren Unterstützung  lässt sich die eigene Krise leichter und schneller bewältigen. Dazu gehört es auch, rechtzeitig ein stabiles Netzwerk an Beziehungen aufzubauen und sich dann in der Krise nicht selbst zu isolieren.

Zukunft gestalten (Fähigkeit)

Resiliente Menschen wissen, wie sie in Zukunft leben möchten. Sie entwickeln Visionen und spezifische und erreichbare Ziele, die sie konsequent verfolgen. Damit einher geht ein Optimismus die Ziele auch erreichen zu können. Womit wir wieder am Anfang wären…

Sie sehen also, egal an welchen der Faktoren Sie arbeiten, es wirkt sich auch auf alle anderen positiv aus.

 

Übungen für Ihre psychische Widerstandskraft

Aus dem Buch von Monika Gruhl habe ich zwei Übungen für die Stärkung Ihrer Widerstandskraft herausgesucht. Die erste Übung trainiert Ihre Fähigkeit zur Akzeptanz unveränderbarer Situationen und mit der zweiten Übung können Sie an Ihrem Beziehungsnetzwerk arbeiten.

Das Gute im Schlechten

Sie kennen das Sprichwort „Krise als Chance“? So abgedroschen es ist, birgt es einen Kern Wahrheit. Denn eine Krise verändert die scheinbar unverrückbaren Konstanten im Leben. Damit eröffnet sich die Chance, Dinge, die man so nicht mehr tun oder haben möchten zu verändern.

Die Fähigkeit das Gute im Schlechten zu sehen ist die Basis für mehr Akzeptanz. Und genau diese Fähigkeit kann man üben:

Denken Sie an eine der Krisen, die Sie im Lauf Ihres Lebens bereits bewältigt haben und stellen Sie sich die Frage, was Sie dadurch gewonnen haben. Versuchen Sie mindestens drei positive Dinge zu finden, die sich aus dem negativen Ereignis ergeben haben.

Ein Beispiel:

Negatives Ereignis: Ich habe meinen neuen Job in der Probezeit verloren.

Positive Folgen: Ich habe mich bei einem Arbeitgeber gemeldet, bei dem ich mich auch beworben hatte und habe dort sofort einen Job bekommen. Das Arbeitsklima dort ist viel freundschaftlicher als im alten Job. Ich habe dort eine neue Freundin gefunden. Ich habe zehn Jahre lang für diese Firma gearbeitet.

Versuchen Sie es selbst! Es macht Spaß!

 

Bringen Sie Ihre Netzwerke ins Lot

Wir lernen im Laufe des Lebens sehr viele Menschen kennen: Manche Menschen kreuzen unsere Wege nur kurz und man verliert danach den Kontakt. Andere bleiben ein ganzes Leben eng verbunden.

Machen sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Kontakte und Netzwerke und spüren Sie in sich hinein, welche Kontakte Freude und Wohlbefinden auslösen und welche nicht.

Gibt es Menschen in Ihrem Netzwerk, über die Sie sich freuen, die Sie anregen? Mit diesen Menschen sollten Sie Ihren Kontakt intensivieren.

Bei welchen Kontakten empfinden Sie keine positive Resonanz? Welche empfinden Sie als unangenehme Verpflichtung? So schwer es vielleicht fällt, aber diese Kontakte sollten Sie weitestgehend einschränken.

Entscheiden Sie also bewusst, mit wem Sie Ihre begrenzte Zeit verbringen möchten.

 

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Berufliche Neuorienterung in der Krise

Lesezeit: 4 Minuten

Wir befinden uns in der Woche 6 des Lockdowns in Österreich. Nicht nur, dass die Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus und die einhergehende Selbstisolation durch die Krise uns und unser Umfeld verändert hat, auch beruflich schaut es plötzlich ganz anders aus: Wir arbeiten im Home-Office, alle unsere Arbeitsunterlagen stehen uns nur mehr digital zur Verfügung. Wir treffen unsere KollegInnen und GeschäftspartnerInnen nur mehr am Bildschirm. Für frühere wichtige Meetings, für die wir stundenlang gereist sind, reicht mittlerweile ein E-Mail aus. Die Arbeitstage beginnen früh und enden spät. Vielen ist die gewohnte Struktur abhanden gekommen.

Aber viele hat es viel schlimmer erwischt: Am 20. April 2020 waren in Österreich 870.000 Arbeitnehmer*innen in Kurzarbeit und Anfang April waren gar über 560.000 Menschen arbeitslos. Zudem kämpfen gerade hunderttausende Ein-Personen-Unternehmer*innen und Kleinunternehmer*innen um ihr Überleben – beruflich und persönlich.

Die Durchhalteparole „Gemeinsam schaffen wir das!“ hilft recht wenig, wenn man selbst von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen ist.

Es stellt sich die Frage:

Was tun, wenn man selbst betroffen ist?

Man muss sich die einzigartige Situation einmal vorstellen: Anfang des Jahres musste sich kaum jemand Gedanken um seinen / ihren Job machen. Die Wirtschaft klagte – wie immer – über ein abnehmendes Wachstum, aber noch war keine Krise absehbar.

Und dann, von einer Woche auf die andere und eigentlich ohne Vorwarnung, ist man ohne Job, arbeitslos. Nicht nur, dass man plötzlich vor die Tür gesetzt wurde und mit viel weniger Einkommen auskommen muss, es sind nun auch plötzlich die Tagesstruktur und die Orientierung im Leben weg. Auch der Blick in die Zukunft schaut nicht gerade rosig aus: Jobperspektive = Mangelware. Manche meinen sogar, dass es bis Ende 2021 dauern kann, bis der Arbeitsmarkt wieder auf den Stand vor der Krise kommt.

 

Trauer zulassen

Gebot Nummer eins ist einen kühlen Kopf bewahren! Blinder Aktionismus, indem Sie massenweise Bewerbungen verschicken oder blockierende Ängste vor der Zukunft bringen Sie nicht weiter. Bewahren Sie Ruhe und geben Sie sich Zeit, sich an die neue und überraschende Situation zu gewöhnen.

Auch eine Portion Wut und Trauer darf sein. Denn es ist ein Stück Ihres Lebens zu Ende gegangen, dass in dieser Form wahrscheinlich nicht mehr zurück kommen wird. Berufliche Veränderungen kündigen sich meist frühzeitig an, entweder weil man sich selbst nach einer neuen Aufgabe sehnt oder  Veränderungen beim Arbeitgeber sichtbar und spürbar werden. Man kann sich insgeheim darauf einstellen, dass „etwas“ kommen wird. Doch in dieser Situation war der Jobverlust oder die Kurzarbeit ein Schockerlebnis, das in dieser Dimension nicht vorhersehbar war.

Geben Sie sich also einige Wochen Zeit, den Schock zu verdauen. Lassen Sie Ihre Wut und Ihre Trauer zu. Versuchen Sie aber, sich nicht ganz in diese Emotionen fallen zu lassen – auch wenn die Zukunftsperspektiven trist sind. Nutzen Sie diese ersten Wochen, um zur Ruhe zu kommen und sich etwas Gutes zu tun. Erledigen Sie ohne Stress einmal jene Dinge, die Sie schon lange machen wollten.

 

Zeit nutzen

Egal, ob Sie überraschend gekündigt wurden, Sie sich in Kurzarbeit befinden (und Sie nicht sicher sind, ob Ihr Arbeitsvertrag wieder aufleben wird) oder ob Sie in der Ruhe des Home-Offices zum Nachdenken gekommen sind und sich nach einer neuen Aufgabe sehnen, nutzen Sie die Zeit, die Sie durch die Krise gewonnen haben.

Setzen Sie sich in Ruhe hin und machen Sie sich einige strategische Gedanken:

  • Wie schätzen ich meine berufliche und persönliche  Situation ein?
  • Welche Optionen sehe ich?
  • Welche Chancen ergeben sich für mich durch die Krise?
  • Möchte ich mich beruflich neu orientierten?
  • Gibt es jetzt Förderungen, mit denen ich mir eine Weiterbildung finanzieren kann?
  • Kann ich in eine Arbeitsstiftung eintreten?

 

Proaktiv handeln

Im Moment ist die Wirtschaftsentwicklung und der Arbeitsmarkt  extrem unsicher und unübersichtlich. Man weiß nicht, wann sich die Lage wieder normalisieren wird und wann wieder Einstellungen erfolgen werden. Beobachten Sie daher die Entwicklungen genau und handeln Sie proaktiv, wenn Sie eine Chance sehen.

  • Haben Sie Ihren Wunscharbeitgeber identifiziert? Dann investieren Sie Zeit und bewerben sich schon jetzt!
  • Suchen Sie eine neue Aufgabe für sich? Recherchieren Sie und überlegen Sie, was Sie für die neue Aufgabe benötigen!
  • Möchten Sie sich selbständig machen? Arbeiten Sie jetzt an Ihrer Geschäftsidee und an Ihrem Geschäftsmodell!

 

 

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