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Wie entsteht ein Burnout-Syndrom?

Gerade jetzt gegen Ende des Jahres, wenn die Tage kürzer werden und die Sonne durch Wolken und Nebel verhangen sind, kann es schon einmal passieren, dass man sich müde und deprimiert fühlt. Meistens hält dieser Zustand wenige Tage an und vergeht auch so unaufgeregt, wie er gekommen ist. Aber wie kommt es, dass lebenslustige und aktive Menschen morgens nicht mehr aus dem Bett wollen und in einem tiefen Erschöpfungszustand versinken? Manche suchen und finden nach einiger Zeit eine Diagnose: Oft heißt sie Burnout-Syndrom.

Das Burnout-Syndrom ist (noch) keine von der WHO klassifizierte Krankheit. Das macht eine einheitliche Diagnose unmöglich, da die Krankheit je nach Betroffener/em durch unterschiedlichen Beschwerden auftritt: Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Rückenbeschwerden, Angsterkrankungen, Depressionen oder Atemnot sind einige der Erscheinungsbilder der Krankheit. Das Burnout-Syndrom tritt dort auf, wo Körper und Psyche am schwächsten ist. Und das ist bei jeder/jedem unterschiedlich.

 

Mythos Manager-Krankheit

Lange Zeit galt das Burnout-Syndrom als Manager-Krankheit, die besonders jene befällt, die viel arbeiten und viel Verantwortung tragen. Heute weiß man, dass jeder Mensch diese Krankheit bekommen kann. Vor allem Menschen, die buchstäblich „für etwas brennen“ sind gefährdet in eine dauerhafte Überlastung zu schlittern.

Die Ausgangslage ist eine durchaus positive: Jemand hat seine Berufung gefunden und geht in seiner Arbeit auf. Er oder sie arbeitet viel, leistet viel, aber hat auch viel Freude daran. Und dann passieren Dinge, die diese Freude verblassen lassen. Das kann einerseits innerhalb des Systems der Arbeit passieren, indem sich z.B., die Firmenkultur oder der Führungsstil verändert oder außerhalb des System, indem zusätzliche Belastungen wie schwer kranke oder zu pflegende Familienmitglieder oder ein Beziehungsende hinzukommen. Dadurch kann es im Alltag zu einer psychischen Überbelastung kommen, die sich mit der Zeit zu einem Burnout entwickeln kann.

Viel Arbeit alleine führt also nicht zu einem Burnout. Es müssen also noch weitere Faktoren zu den hohen Anforderungen im Beruf hinzukommen.

 

Welche sind nun die Faktoren für ein Burnout-Syndrom?

Wesentliche äußere Faktoren, die einen Burnout begünstigen sind:

  • hohe Arbeitsbelastung
  • Mangel an Mitbestimmung im Arbeitsbereich
  • fehlende nicht-monetäre Anerkennung
  • mangelnde Fairness im Unternehmen
  • wenig sozialer Zusammenhalt
  • Konflikte zwischen den eigenen Werten und den Wertendes Unternehmens

Sobald mindestens drei dieser Faktoren gegeben sind, kann man davon ausgehen, dass eine Burnout-Gefährdung vorliegt.

Vor allem die ersten drei Faktoren sind in vielen Unternehmen noch immer allgegenwärtig: Die Anforderungen sind hoch, Mitarbeiter/innen werden zu Kostenstellen reduziert, die keine eigenen Ideen oder Verbesserungsvorschläge einbringen dürfen. Als einziges Belohnungssystem wird das Gehalt gesehen, dass aber für die dauerhafte Motivation und Bindung des/der Mitarbeiter/in nicht ausreicht.

 

Jede/r 10. leidet an Burnout

Die Dunkelziffer der Menschen, die an einem Burnout-Syndrom leiden ist hoch. Sie liegt bei 10 Prozent der Erwerbstätigen. Konkrete Zahlen gibt es zumindest in Österreich nicht, da durch die fehlende WHO-Klassifizierungen eine Vielzahl an verschiedenen Diagnosen gestellt werden.

 

Was können Sie nun tun, wenn Sie merken, dass sich erste Anzeichen einer Überlastung einstellen:

1. Selbstfürsorge: Seien Sie fürsorglich und aufmerksam zu sich selbst!

  • Nehmen Sie Ihre Wünsche und Bedürfnisse wahr: Was ist Ihnen wirklich wichtig?
  • Befragen Sie sich regelmäßig selbst, wie viel Stress Sie haben und wie zufrieden Sie mit Ihrem Leben sind.
  • Stress ist ein Burnout-Treiber. Steuern Sie aktiv dagegen an! Hilfreich für eine Burnout-Prophylaxe sind aktives Stressmanagement.

 

2. Holen Sie sich Unterstützung!

  • Falls Sie bei sich über einen längeren Zeitraum ein erhöhtes Stresslevel feststellen oder leichte Veränderungen in ihrer körperlichen und psychischen Belastbarkeit wahrnehmen, suchen Sie sich einen professionellen Business Coach, mit dem Sie eine Strategie erarbeiten, mit den Belastungen umzugehen bzw. eine Veränderung herbeiführen.
  • Sollten Sie bereits typische Symptome von Burnout bemerken, wenden Sie sich zusätzlich unbedingt an eine/einen Psychiater/in oder Psychotherapeuten/in.

 

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