Prokrastination: Warum schieben wir so gerne auf?

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Aufschieben von Aufgaben

Schieben Sie auch so gerne unliebsame Aufgaben auf? Wir haben alle Dinge, die wir gerne aufschieben und hoffen, dass sie später leichter von der Hand gehen oder vielleicht auch ganz verschwinden. Ist es das unangenehme Telefonat mit einem Kollegen, der längst überfällige Familienbesuch, das Lernen für eine wichtige Prüfung oder gar die Steuererklärung – wie sagen uns sehr gerne: „Das erledige ich später!“

Ich habe eine gute Nachricht für Sie: Sie sind damit aber nicht alleine!
Laut einer Studie schieben nur zwei Prozent der Erwachsenen niemals auf. Dabei sind aber Jugendliche mehr davon betroffen als ältere Menschen.

Doch was genau soll besser werden – und warum fällt es uns so schwer, einfach anzufangen?

 

Doch was ist Prokrastination oder Aufschieberitis?

Der Fachbegriff für dieses Verhalten lautet Prokrastination, abgeleitet vom lateinischen procrastinatio – Aufschub, Vertagung.

Wer prokrastiniert, tut nicht, was zu tun ist. Ein anschauliches Bild dafür ist ein Schütze, der absichtlich am Ziel vorbeischießt und sich lieber mit nebensächlichen Dingen beschäftigt.

Wissenschaftlich definiert ist Prokrastination das irrationale Verzögern und Unterlassen von beabsichtigten Handlungen, trotz des Wissens um mögliche negative Konsequenzen. Dabei geht es nicht um Faulheit, sondern um ein ernsthaftes Problem der Selbststeuerung.

 

Wie äußert sich Prokrastination konkret?

Typische Symptome sind

  • das ständige Aufschieben des Arbeitsbeginns,
  • das Verpassen von Fristen und
  • das Scheitern an kontinuierlicher Bearbeitung von Aufgaben.

Stattdessen widmen wir uns nebensächlichen Tätigkeiten wie dem Aufräumen des Schreibtische oder das Putzen der Küche. wer kennt das nicht, dass während der Prüfungszeit in der Ausbildung die Küche immer vor Sauberkeit gefunkelt hat. Seit einigen Jahren vertreiben wir uns auch gerne die Zeit in den Sozialen Medien um den unliebsamen Aufgaben zu entgehen.

Dahinter stehen häufig Flucht- oder Vermeidungsstrategien, mit denen unangenehme Gefühle verdrängt werden. Die Folge ist, dass wichtige Dinge zu spät oder gar nicht erledigt werden – und das zieht Konsequenzen nach sich, wie etwa weniger beruflichen Erfolg, höhere Stressbelastung oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten.

 

Wie weit verbreitet ist das Aufschieben?

Prokrastination ist ein Alltagsphänomen: Nur etwa zwei Prozent der Menschen geben an, niemals aufzuschieben. Jeder fünfte Erwachsene bezeichnet sich selbst als chronische:r Prokrastinierer:in. Besonders betroffen sind Studierende – etwa 50 Prozent berichten von ernsthaften Problemen im Studium durch ständiges Aufschieben. Die Auswirkungen sind vielfältig: weniger Erfolg, mehr Sorgen, Schuldgefühle und ein geringeres Einkommen. Studien belegen außerdem, dass Prokrastination oft eine stabile Eigenschaft ist – auch genetische Einflüsse spielen dabei eine Rolle.

 

Was sind die Ursachen?

Die Wissenschaft unterscheidet drei Ursachenbereiche:

  • persönliche Eigenschaften,
  • Merkmale der Aufgabe und
  • die konkrete Situation.

Besonders gefährdet sind jüngere Menschen, Personen mit schwacher Impulskontrolle, niedriger Frustrationstoleranz oder depressiver Stimmung. Wer wenig an sich glaubt, schnell Langeweile verspürt oder Ablenkung sucht, ist ebenfalls anfälliger. Schutzfaktoren sind dagegen Selbstwirksamkeit, Gewissenhaftigkeit und ein hohes Maß an Leistungsmotivation – an vielen dieser Faktoren lässt sich gezielt arbeiten.

 

Was begünstigt Aufschieben im Alltag?

Auch die Art der Aufgabe spielt eine wichtige Rolle: Langfristige Ziele, wenig Abwechslung, kaum Rückmeldung – all das senkt die Motivation. Sofort belohnende Alternativen wie Gaming, Social Media oder Putzen wirken dagegen verlockend.

Auch die Umgebung beeinflusst unser Verhalten: Wer in einem ablenkungsreichen Umfeld lebt oder kaum Unterstützung für Leistungsziele erfährt, tut sich schwer mit fokussiertem Arbeiten.

Die gute Nachricht: An der Gestaltung von Aufgaben und Umgebungen kann man oft viel verändern – etwa durch Zwischenziele, Rückmeldung oder eine strukturierte Tagesplanung.

 

Zwei Tipps gegen das Aufschieben

 

Tipp 1: Große Aufgaben in Teilschritte und erreichbare Etappen unterteilen

Ein häufiger Grund für Prokrastination ist, dass Aufgaben zu groß, zu komplex oder zu weit in der Zukunft liegende Ergebnisse versprechen. Unser Gehirn reagiert auf solche „riesigen Brocken“ mit Überforderung oder Unsicherheit – ein perfekter Nährboden für das Aufschieben. Deshalb hilft es enorm, eine große Aufgabe in viele kleine, überschaubare Teilschritte aufzuteilen.

Statt „Ich muss die Seminararbeit schreiben“ könnte die erste Schritte lauten: „Thema eingrenzen“, dann „Literatur suchen“, „Gliederung schreiben“, „Einleitung formulieren“ und so weiter. Jeder einzelne Schritt sollte so konkret und klein sein, dass man sich sagt: Das kann ich jetzt sofort machen. Wenn Sie bei jedem Schritt zusätzlich ein kleines Teilergebnis formulieren – z. B. „Ich habe drei brauchbare Quellen gefunden“ oder „Ich habe eine Gliederung erstellt“ –, entsteht ein Gefühl von Fortschritt und Kontrolle. So wird aus einem unübersichtlichen Projekt eine Serie machbarer Etappen. Wer regelmäßig solche kleinen Erfolge erlebt, bleibt motivierter und kommt langfristig besser voran.

Tipp 2: Mit der Pomodoro-Technik leichter ins Tun kommen

Ein weiterer hilfreicher Ansatz gegen das Aufschieben ist die sogenannte Pomodoro-Technik. Sie nutzt die Erkenntnis, dass unser Gehirn in kurzen, konzentrierten Intervallen besonders leistungsfähig ist. Der Name stammt von einer Küchenuhr in Tomatenform (Pomodoro = Tomate auf Italienisch), mit der der Entwickler Francesco Cirillo arbeitete.

Die Methode funktioniert so: sie stellen sich einen Timer auf 25 Minuten und arbeiten in dieser Zeit fokussiert an einer einzigen Aufgabe – ohne Ablenkung. Danach gönnen Sie sich fünf Minuten Pause. Diese Zeitspanne ist kurz genug, um auch bei geringer Motivation den Einstieg zu schaffen – „25 Minuten, das schaffe ich“ –, aber lang genug, um ein gutes Stück voranzukommen.

Nach vier solchen Arbeitsblöcken folgt eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten. Wichtig ist, dass Sie sich in dieser Zeit nur der geplanten Aufgabe widmen. Sie können die Pomodoro-Technik mit Zettel und Uhr umsetzen oder mithilfe spezieller Apps. Der große Vorteil: Sie tricksen Ihr Aufschiebeverhalten aus, kommen schnell ins Tun und bauen dabei die Hürde des Anfangens systematisch ab.

 

Weiterführende Links:

Schieben Sie wichtige Aufgaben auf?
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Wertschätzung – der größte Motivator in der Arbeitswelt

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Wertschätzung – der größte Motivator in der Arbeitswelt

In meiner Coaching-Praxis sitzen immer wieder und immer mehr Menschen vor mir, die ihren Job wechseln wollen. Sie erzählen mir, dass sie von ihren Vorgesetzten nicht gehört und gesehen werden, dass sie wie Arbeitsbienen ohne Ansprüche behandelt werden und ihre Ideen und Vorschläge ignoriert werden. Immer häufiger sind nicht bessere Bezahlung, Karrierechancen oder neue Herausforderungen Gründe für einen Jobwechsel, sondern der Mangel an Wertschätzung.

 

Wertschätzung als Top-Motivator

Wo auch immer Menschen zusammenarbeiten – in Top-Unternehmen der Privatwirtschaft, im öffentlichen Dienst oder in NGO’s – Wertschätzung ist das, was uns am stärksten motiviert. Und doch ist sie in der Praxis Mangelware.

So klagen 32 Prozent aller Mitarbeiter:innen, dass sie keine oder nur geringe Wertschätzung bekommen und fehlende Anerkennung ist der zweithäufigste Grund für einen Jobwechsel.

Ein Defizit an Wertschätzung führt die meisten Umfragen zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz an. Die Resultate liegen auf der Hand: Stress, häufige Krankheitstage, „Dienst nach Vorschrift“, verringerte Produktivität und mangelndes Engagement.

 

Was ist Wertschätzung?

Wertschätzung ist die positive Bewertung eines anderen Menschen. Sie gründet auf einer inneren Haltung anderen gegenüber. Wertschätzung betrifft einen Menschen als Ganzes, sein gesamtes Wesen. 

Sie ist unabhängig von Taten oder Leistungen, auch wenn diese die subjektive Einschätzung der Wertschätzung beeinflussen. Wertschätzung ist verbunden mit Respekt, Wohlwollen und Anerkennung. Sie drückt sich aus in Zugewandtheit, Interesse, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit. 

Wertschätzung geht über ein gelegentliches Lob hinaus. Sie ist eine Haltung – geprägt von Respekt, Aufmerksamkeit und echtem Interesse am Gegenüber. Studien zeigen, dass wertgeschätzte Menschen gesünder, motivierter, kooperativer und widerstandsfähiger sind. 

Wertschätzung bestimmt maßgeblich, ob wir gerne arbeiten und unser Bestes geben. Wertgeschätzte Menschen leben und arbeiten gesünder, einfallsreicher, kooperativer und Konfliktfähigkeit und widerstehen besser Stress und Unsicherheiten. Dabei ist sie der nachhaltigste Motivator im Berufsleben – weit wirkungsvoller als Boni, Titel oder Gehaltserhöhungen. Sie berührt die Grundbedürfnisse von uns Menschen: gesehen, gehört und als Person respektiert zu werden.

Arbeit, die sich an unseren Bedürfnissen orientiert, ist längst kein Luxus mehr, sondern wesentlich für den geschäftlichen Erfolg. Eine menschenzentrierte Arbeitsweise ist daher ebenso geboten wie ein Gewinn für alle: ein freundliches Erfordernis. Eine Aufmunterung kann uns stärker motivieren als sein als eine Prämie. Der mitgebrachte Kaffee kostet weniger und schlägt dennoch das inkludierte Verkehrsticket. Anerkennung selbst in unscheinbaren Formen sticht meist klassische Belohnungen aus. 

Eine aufrichtige, gelebte Wertschätzung schafft Vertrauen. Und genau dieses Vertrauen ist das Fundament einer gesunden Unternehmenskultur. Wenn Führungskräfte ihren Mitarbeiter:innen von Anfang an Vertrauen entgegenbringen, statt es sich erst „verdienen“ zu lassen, entsteht Raum für Eigenverantwortung, Kreativität und Lernbereitschaft. In einem solchen Klima dürfen Fehler gemacht und Ideen offen ausgesprochen werden – das stärkt nicht nur das Team, sondern auch die Innovationskraft der Organisation.

 

Doch wie zeigt sich Wertschätzung im Alltag?

Es sind oft die kleinen Gesten mit großer Wirkung: ein echtes „Danke“, ein interessierter Blick, aufmerksames Zuhören oder das ehrliche Einholen einer Meinung. Besonders wichtig: Wertschätzung muss regelmäßig, konkret und persönlich sein – und nicht an Bedingungen geknüpft. „Net g’schimpft, ist g’lobt gnua“ war gestern. Heute wissen wir: Feedback ist kein Luxus, sondern ein zentraler Führungsauftrag.

Natürlich fällt das nicht immer leicht. Zeitmangel, Stress oder eigene Unsicherheiten sind echte Hürden. Doch wer sich Wertschätzung zur Gewohnheit macht, wird bald ihre positive Rückwirkung erleben – nicht nur auf das Team, sondern auch auf sich selbst. Eine wertschätzende Grundhaltung wirkt entlastend, klärend und motivierend – auf allen Ebenen.

Fünf einfache Wege, wie Sie Wertschätzung im Alltag leben können:

  1. Hören Sie wirklich zu. Nehmen Sie sich in Gesprächen Zeit, unterbrechen Sie nicht sofort, fragen Sie stattdessen nach. Echtes Zuhören ist der direkteste Ausdruck von Respekt.

  2. Loben Sie konkret. Sagen Sie nicht einfach „Gut gemacht“, sondern benennen Sie genau, was Ihnen gefallen hat: „Du hast die Präsentation klar strukturiert und ruhig vorgetragen.“

  3. Zeigen Sie Interesse. Fragen Sie nach Meinungen und Bedürfnissen Ihrer Kolleg:innen. Und hören Sie offen zu – nicht nur, wenn Sie zustimmen.

  4. Feiern Sie kleine Erfolge. Auch scheinbar banale Meilensteine verdienen Beachtung. Das motiviert und stärkt das Miteinander.

  5. Seien Sie transparent und verlässlich. Ihre Teammitglieder sollen wissen, woran sie mit Ihnen sind. Sagen Sie, was Sie tun – und tun Sie, was Sie sagen.

Wertschätzung beginnt im Kleinen, entfaltet aber eine große Wirkung. Sie ist kein nettes Extra, sondern ein Muss für gesunde, erfolgreiche Zusammenarbeit. Und das Beste: Sie kostet nichts – außer ein wenig Aufmerksamkeit und den Mut zur Menschlichkeit.

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Psychische Gesundheit: Wie geht es Ihnen?

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Psychische Gesundheit: Wie geht es Ihnen?

Gut, mittelmäßig oder gestresst? Oder wie man in Österreich so schön sagt: Geht schon! (Aber bitte reden wir nicht länger darüber…)

 

Viele Menschen in meiner Umgebung geht es im Moment „nicht so gut“. Sie fühlen sich erschöpft und mutlos. Viele leiden an der unsicheren geopolitischen Lage und machen sich Sorgen, ob wir weiterhin in Frieden leben dürfen. Andere machen sich aufgrund der schlechten Wirtschaftslage Gedanken über ihre finanzielle Zukunft und ihren Arbeitsplatz. Weitere haben den langen Winter satt und sehnen sich nach mehr Sonne und Wärme.

 

Gefühle und Stimmungen sind Momentaufnahmen.

Druck, Stress oder Konflikte in der Arbeit und der „Mental Load“ der ständig wiederkehrenden Aufgaben wie Hausarbeit, Einkaufen, Fahrdienste für die Kinder oder Ansprüche von Familienmitgliedern können einen schon mal stark zusetzen. An manchen Tagen scheint der Berg, vor dem man steht, überwindbar hoch und an anderen Tagen genießt man die Aussicht.

Mental Load: Die unsichtbare Last im Kopf

Mental Load bezeichnet die unsichtbare, oft unbewusste Denk- und Organisationsarbeit, die mit der Verantwortung für Alltag, Familie und Beruf einhergeht. Es geht nicht nur darum, Aufgaben zu erledigen, sondern sie überhaupt im Blick zu behalten – z. B. an den Einkauf zu denken, Termine zu koordinieren oder den Haushalt zu managen.

Diese mentale Belastung entsteht häufig durch gesellschaftliche Rollenerwartungen und ungleiche Verteilung von Verantwortung. Besonders betroffen sind oft Frauen, die neben ihrem Job auch die meisten unsichtbaren Planungsaufgaben übernehmen. Langfristig kann Mental Load zu Stress, Erschöpfung und Überforderung führen. Deshalb ist es wichtig, Verantwortung bewusst zu teilen und Strategien für Entlastung zu finden.

Psychische Gesundheit: Doch warum geht es manchmal besser und manchmal schlechter?

Psychische Gesundheit ist kein linearer Prozess, sondern ein ständiges Auf und Ab. Sie ist ein dynamisches System, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Unsere Stimmung, unser Wohlbefinden und unsere mentale Stärke schwanken aus verschiedenen Gründen:

Biologische Faktoren: Hormonelle Schwankungen, Schlafqualität und körperliche Gesundheit haben direkten Einfluss auf unsere psychische Verfassung. Ein unausgeglichener Hormonhaushalt oder Schlafmangel können uns anfälliger für Stress machen.

Psychische Muster und Gedanken: Unsere Wahrnehmung der Realität und unsere Denkmuster spielen eine große Rolle. Negative Selbstgespräche oder Katastrophendenken verstärken emotionale Tiefs, während eine optimistische Haltung die Widerstandsfähigkeit fördert.

Externe Einflüsse und Umweltfaktoren: Soziale Interaktionen, beruflicher Stress, gesellschaftliche Ereignisse oder persönliche Herausforderungen beeinflussen unsere Stimmung. Ein Konflikt mit einer geliebten Person oder hoher Leistungsdruck kann uns belasten, während positive Erlebnisse uns stärken.

Erlebte Veränderungen und persönliche Entwicklung: Veränderungen, selbst wenn sie positiv sind, fordern unsere Anpassungsfähigkeit. Manche Tage fühlen sich leichter an, weil wir uns in stabilen Routinen bewegen, während andere schwieriger erscheinen, wenn wir mit Unsicherheiten konfrontiert sind.

Unbewusste Prozesse und emotionale Regulation: Unser Gehirn verarbeitet ständig Informationen und Emotionen, oft unbewusst. Manchmal erleben wir eine plötzliche Stimmungsverschlechterung, ohne genau zu wissen, warum – weil unser Unterbewusstsein auf vergangene Erfahrungen oder ungelöste Konflikte reagiert.

Entscheidend ist, wie wir damit umgehen: Akzeptanz, Selbstfürsorge, realistische Erwartungen und resilienzfördernde Strategien helfen uns, auch in schwierigen Phasen stabil zu bleiben.

 

Was kann ich tun, dass es mir besser geht?

Psychische Gesundheit ist ein Zusammenspiel aus mentaler Stabilität, einem sicheren Umfeld und die körperliche Gesundheit:

Gefördert wird psychische Gesundheit beispielsweise durch ein starkes Selbstvertrauen oder die Fähigkeit mit erlebten Ängsten und Sorgen umzugehen. Wir können lernen, unangenehme Gefühle besser zu bewältigen. Das Arbeitsumfeld, der Zusammenhalt in der Familie und ein stabiler Freundeskreis beeinflussen ebenfalls die Lebenszufriedenheit. Der körperliche Gesundheitszustand trägt zusätzlich zu meinem Wohlbefinden bei. Körperliche Betätigung und eine ausgewogene Ernährung helfen uns dabei fit zu bleiben und so besser mit Belastungen umgehen zu können.

 

Was kann ich selbst tun?

Regelmäßige körperliche Aktivität ist der Ausgleich zu täglichem Stress und Schnelllebigkeit. Für viele ist Sport ein wertvoller Ausgleich, andere Menschen entspannen sich besser bei Bewegung ohne sportlichen Anspruch, etwa Spazierengehen. Jede körperliche Bewegung zählt!

Dauernder Alltagsstress führt zu körperlichen und psychischen Beschwerden. Zeit nehmen zur Entspannung wirkt diesen Problemen entgegen. Legen Sie im Rahmen der Möglichkeiten regelmäßige Pausen bei der Arbeit ein. Trennen Sie Arbeit und Freizeit. Arbeiten Sie möglichst nicht nach Feierabend oder am Wochenende und nehmen Sie keine Arbeit mit in den Urlaub. Körper und Geist brauchen Erholung. Wenn Sie sich oft gestresst fühlen – beruflich und/oder privat –, beschäftigen Sie sich mit Stressmanagement. Manchmal steht die Überlegung an, ob Ihr Arbeitsplatz, Ihre Firma oder Ihr Beruf noch zu Ihnen passt. Versuchen Sie es zusätzlich mit Entspannungsübungen. In diesem Artikel finden Sie weiter unten ausgewählte Entspannungsübungen!

Es gibt Menschen, bei denen eine künstlerisch-kreative Beschäftigung das psychische Wohlbefinden fördert, etwa Schreiben, Malen oder Zeichnen. Viele Dinge, die uns beschäftigen, sind schwer in Worte zu fassen. Versuchen Sie diese Dinge kreativ sichtbar zu machen.

Leben Sie Ihre sozialen Beziehungen bewusst aus und nehmen Sie sich Zeit dafür. Wenn Sie wenig Kontakte haben, suchen Sie gezielt Gemeinschaftsangebote (Vereine, Kirchengemeinden, Nachbarschaftstreffs). Einsamkeit ist ein Gesundheitsrisiko. Ein soziales Netz schafft Zugehörigkeit, Bestätigung so- wie Geborgenheit.

Ein Ehrenamt kann glücklich machen. Wenn Sie sich beteiligen, nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Wünsche, Interessen, Ängste oder Hoffnungen dort einzubringen, wo sie für Sie bedeutend ist. Überlegen Sie, wo Sie sich gerne einbringen möchten. Das fördert die Selbstwertschätzung – und sich selbst als wertvoll zu empfinden, stärkt die Psyche.

Es gibt Situationen im Leben, mit denen Sie eventuell nicht alleine fertig werden. Es gibt Menschen, die helfen wollen und denen Sie vertrauen. Finde ich Hilfe, wenn ich diese brauche und bin ich auch bereit, sie anzunehmen?

 

Ausgewählte Entspannungsübungen

Die Entspannungsfaust (Progressive Muskelentspannung)

  1. Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl. Lehnen Sie Ihren Rücken an. Stellen Sie beide Füße fest auf den Boden.
  2. Schließen Sie Ihre Augen.
  3. Legen Sie Ihre Hände locker auf die Oberschenkel.
  4. Atmen Sie ruhig ein und aus und beobachten Sie, wie sich Ihre Bauchdecke beim Einatmen hebt und beim Ausatmen wieder senkt.
  5. Ballen Sie eine Hand zur Faust, bis Sie die Muskeln deutlich spüren. Atmen Sie auch beim Anspannen der Muskeln ruhig weiter, verkrampfen Sie nicht.
  6. Halten Sie die Anspannung für fünf bis zehn Sekunden. Falls Sie möchten, ertasten Sie mit der anderen Hand die gespannten Muskeln der Faust und des Unterarms.
  7. Lösen Sie mit der Ausatmung die Spannung. Öffnen Sie die Faust. Lassen Sie die Hand und den Arm etwa 30 Sekunden ruhig liegen.
  8. Achten Sie auf den Unterschied zwischen der Anspannung vorher und der jetzigen Entspannung. Bleiben Sie mit Ihrer inneren Aufmerksamkeit bei den Muskeln, die Sie gerade angespannt hatten.
  9. Wenden Sie sich nun der anderen Hand zu und verfahren Sie genauso.
  10. Bleiben Sie nach der Übung noch eine Weile in Ihrer Position. Erlauben Sie sich, der abwechselnden An- und Entspannung nachzuspüren.

Ziel: Die gezielte Anspannung und Entspannung von Muskeln hilft beim Stressabbau – sogar wenn Sie nur die Faust an- und wieder entspannen. Wenn Sie die Übung regelmäßig anwenden, Hilft es Ihnen, sich langfristig zu entspannen.

Link zu YouTube: Progressive Muskelentspannung mit der Faust von AOK

 

Die 4-7-8-Atemtechnik

  1. Setzen oder legen Sie sich ich in eine bequeme Position.
  2. Schließen Sie die Augen und atmen Sie einmal tief durch die Nase ein und durch den Mund aus.
  3. Atmen Sie durch die Nase ein und zählen Sie dabei bis 4.
  4. Halten Sie den Atem an und zählen Sie bis 7.
  5. Atmen Sie durch den Mund aus und zählen Sie dabei bis 8.
  6. Wiederhole diesen Zyklus viermal.

Ziel dieser Übung ist es, das parasympathische Nervensystem zu aktivieren, das für Entspannung und Erholung zuständig ist. Es kann auch den Stresshormonspiegel senken und zu einem Gefühl der Ruhe führen.

 

Atemübung: Es ist, was es ist

  1. Atmen Sie ein paar Mal ruhig ein und aus.
  2. Lassen Sie die Emotionen, die hochkommen, zu und beobachten Sie, was in Ihrem Körper und in Ihren Gedanken passiert.
  3. Wo spüren Sie das Gefühl? Wie fühlt es sich an? Welche Gedanken tauchen auf?
  4. Lassen Sie sich ruhig Zeit. Manchmal dauert es ein bisschen.
  5. Nun fokussieren Sie sich wieder auf Ihre Atmung.
  6. Mit der Einatmung wiederholen Sie in Gedanken mehrmals die Worte „Es ist“ und mit der Ausatmung „was es ist“.

Ziel dieser Übung ist es, die aktuelle Emotion zu akzeptieren und die Atmung bewusst zu beeinflussen. Durch die verlangsamte Atmung werden wir emotional ruhiger.

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Neues Jahr, neues Ich? Über Veränderungen zu Jahresbeginn

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Neues Jahr, neues Ich? - Quelle: Pexels

Ein neues Kapitel: Wie wir Veränderung zu Jahresbeginn richtig angehen.

Mit jedem neuen Jahr schlagen wir ein neues Buch auf. Dieses Buch hat 12 Kapitel und 365 Seiten. Das Wichtigste an diesem Buch ist: Es ist leer. Alle Seiten sind noch unbeschrieben und warten auf unsere Einträge. Das neue Jahr bietet uns die Gelegenheit, bewusst zu reflektieren, welche Geschichte wir in dieses Buch schreiben möchten. Es ist eine Einladung, alte Kapitel abzuschließen und neue Wege einzuschlagen.

Doch warum ordnen wir unsere Ziele und Projekte eigentlich so oft in Jahresabschnitte ein? Unser Kalender, geprägt von Jahresbudgets, Rechnungsabschlüssen und medialen Jahresrückblicken, gibt uns eine klare Struktur vor. Viele von uns nutzen die Tage „zwischen den Jahren“, um zurückzublicken und die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Es ist eine Zeit, um Erfolge zu feiern, aus Misserfolgen zu lernen und Inspiration für Neues zu sammeln. Dabei entstehen unweigerlich neue Ideen und Projekte – ein frischer Start für das kommende Jahr.

 

Wie die Veränderung zu Jahresbeginn erfolgreich umsetzen?

Doch wie gelingt es, diese Ideen in die Tat umzusetzen? Viele scheitern, weil sie in typische Fallen tappen. Hier sind die häufigsten Stolpersteine – und wie Sie sie vermeiden können.

Zu viele Veränderungen auf einmal

Wer sich vornimmt, gleichzeitig mit dem Sport anzufangen, die Ernährung umzustellen, ein neues Hobby zu starten und beruflich neue Projekte anzugehen, überfordert sich schnell. Die Folge: Die Motivation lässt nach, und nichts davon wird nachhaltig umgesetzt.

Lösungsansatz: Setzen Sie Prioritäten. Konzentrieren Sie sich auf ein oder zwei wirklich wichtige Ziele. Fragen Sie sich: Welches Ziel hat den größten positiven Einfluss auf mein Leben? Indem Sie Ihre Energie fokussieren, erhöhen Sie die Chancen, diese Ziele zu erreichen.

Große Veränderungsschritte statt kleine

Radikale Veränderungen wirken oft verlockend, sind aber schwer durchzuhalten. Wenn Sie sich unrealistische Erwartungen setzen, kann die Enttäuschung groß sein, wenn der Erfolg ausbleibt.

Lösungsansatz: Teilen Sie Ihre Ziele in kleine, erreichbare Schritte auf. Statt sich vorzunehmen, sofort fünfmal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen, starten Sie mit kurzen, regelmäßigen Einheiten, die sich leicht in Ihren Alltag integrieren lassen. Kleine Erfolge motivieren und bauen langfristig Perspektiven auf.

Vermeidungsziele statt Annäherungsziele

Ziele wie „Ich will weniger naschen“ oder „Ich will nicht mehr so viel Zeit mit dem Handy verbringen“ lenken die Aufmerksamkeit auf das, was Sie vermeiden wollen. Dadurch fehlt oft die Motivation, die das Ziel positiv auflädt.

Lösungsansatz: Formulieren Sie Ihre Ziele positiv. Statt „Ich will weniger naschen“ könnte Ihr Ziel lauten: „Ich möchte jeden Tag eine Portion Obst oder Gemüse essen.“ Positive Ziele geben eine Richtung vor und wirken motivierender, weil sie ein klares Bild davon schaffen, was Sie erreichen wollen.

Keine Planung der Veränderung

Gute Vorsätze bleiben oft in der Theorie stecken, weil es keinen konkreten Plan gibt. Ohne klare Schritte fehlt die Struktur, um die Veränderung tatsächlich in den Alltag zu integrieren.

Lösungsansatz: Entwickeln Sie einen konkreten Plan. Was möchten Sie bis wann erreichen? Welche Ressourcen brauchen Sie? Legen Sie feste Zeiten fest, um an Ihrem Ziel zu arbeiten, und nutzen Sie Hilfsmittel wie Kalender, Apps oder Tagebücher, um Ihre Fortschritte zu verfolgen. Eine klare Planung macht Ziele greifbar und sorgt dafür, dass sie realistisch umsetzbar sind.

Durch Rückschläge verunsichern lassen

Wir erwarten oft schnelle Ergebnisse. Bleiben diese aus oder treten Rückschläge ein, geben viele Menschen entmutigt auf. Das Gefühl, versagt zu haben, überwiegt.

Lösungsansatz: Akzeptieren Sie, dass Veränderung Zeit braucht. Planen Sie von Anfang an ein, dass es schwierige Tage geben wird. Statt sich für Rückschläge zu verurteilen, sehen Sie sie als Teil des Prozesses. Reflektieren Sie, was schiefgelaufen ist, und setzen Sie neu an. Jede große Veränderung ist ein Lernprozess.

Nicht auf die eigenen Ressourcen schauen

Oft vergleichen wir uns mit anderen und setzen uns unrealistische Ziele, die nicht zu unseren individuellen Stärken und Möglichkeiten passen.

Lösungsansatz: Richten Sie Ihren Fokus auf sich selbst. Welche Stärken können Sie nutzen? Was hat Ihnen in der Vergangenheit geholfen, Ziele zu erreichen? Anstatt sich auf das zu konzentrieren, was Ihnen fehlt, nutzen Sie das, was Sie bereits haben. Dieses Bewusstsein hilft Ihnen, Ihre Ziele realistischer und nachhaltiger zu planen.

 

Der Schlüssel zur Veränderung: 66 Tage durchhalten

Studien zeigen, dass es im Durchschnitt 66 Tage dauert, bis eine neue Gewohnheit entsteht. In dieser Zeitspanne wird die Veränderung von einer bewussten Anstrengung zu einer festen Routine. Das heißt: Geduld und Durchhaltevermögen sind entscheidend.

 

Ein Tipp von mir: Visualisieren Sie diese 66 Tage als Projekt. Markieren Sie sich den Start- und Endpunkt in Ihrem Kalender. Feiern Sie Zwischenziele und belohnen Sie sich für kleine Erfolge. Mit dieser Herangehensweise bleibt die Motivation erhalten und die Gewohnheit kann sich festigen.

 

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Wirtschaft in der Krise: Was tun, wenn ich selbst betroffen bin?

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Wirtschaft in der Krise: Was tun, wenn ich selbst betroffen bin?

Österreich (wie auch Deutschland und andere europäische Länder) befindet sich in einer wirtschaftliche Krise. Die aktuelle Wirtschaftslage in Österreich ist herausfordernd und oft widersprüchlich. Im ersten Halbjahr 2024 wurden über 2.000 Unternehmensinsolvenzen eröffnet – ein Anstieg von rund 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert seit 15 Jahren. Gleichzeitig gibt es etwa 93.000 offene Stellen, was zu einem scheinbaren Paradoxon führt: Die Arbeitslosigkeit steigt, während in bestimmten Branchen dennoch viele Positionen unbesetzt bleiben.

Diese „Mismatch“-Situation zeigt sich besonders in Bereichen wie IT, Gesundheitswesen und Handwerk, wo Fachkräfte dringend gesucht werden. In anderen Sektoren wie dem Einzelhandel oder der Gastronomie hingegen sind Stellenabbau und Unsicherheit an der Tagesordnung. Viele Unternehmen zögern angesichts der instabilen Wirtschaftslage, neue Mitarbeiter:innen langfristig einzustellen.

 

Ist auch Ihr Arbeitsplatz von der Krise betroffen?

Krisenhafte Situationen lassen uns oft hilflos und scheinbar alleine zurück. Wir fragen uns: „Warum gerade ich?“ und „Wie konnte es nur soweit kommen?“. Wir fühlen uns überfordert und blockiert. Was ist nun der logische nächste Schritt: Soll ich mich nach einem neuen Arbeitsplatz umschauen, bevor es zu spät ist und dann alle anderen auch auf Jobsuche sind? Oder reagiere ich zu hastig und verlasse ein gutes Team in einem interessanten Unternehmen? Möglicherweise bedauere ich den Wechsel später?

Krisenzeiten stellen gewohnte Muster und Sicherheiten infrage, was auf den ersten Blick beängstigend wirken mag. Doch gleichzeitig eröffnen sich Möglichkeiten, eigene Verhaltensweisen und Lebensziele zu überdenken.

Dieser Artikel handelt um die große Frage, wie Sie in der Krise handlungsfähig bleiben können, Ihre Motivation bewahren ohne den Kopf zu verlieren und überschnell zu reagieren.

 

Warum gerade in der Krise eine Chance auf Veränderung liegt

Ich mag diesen Spruch von Krise als Chance ganz und gar nicht. Allerdings birgt der Spruch eine Wahrheit, nämlich jene, dass wir uns in stabilen Zeiten über unsere Zukunft und berufliche Entwicklung wenig Gedanken machen und zufrieden von Tag zu Tag leben (oder arbeiten). Stecken wir in einer Krise, beginnen wir zu zweifeln und stellen fast alles in Frage. Unsere Chance ist es, uns genau in der Krise mit dem Erreichten und unseren Wünschen für die Zukunft auseinanderzusetzen, sozusagen Inventur in unserer Karriere zu machen und auszusortieren, was wir nicht mehr möchten und jene Dinge, die wir uns wünschen sichtbar in den Vordergrund zu holen.

Hier sind einige Gründe, warum gerade eine Krisenzeit ein guter Ausgangspunkt für positive Veränderungen sein kann:

Unsicherheit führt oft zu Klarheit. Eine Krise zwingt zur Selbstreflexion und Neuausrichtung. Fragen Sie sich: „Was ist mir wirklich wichtig?“ und „Wohin will ich langfristig?“ Diese Fragen gewinnen an Bedeutung, wenn Sie gezwungen sind, Ihre Prioritäten neu zu setzen. Viele Menschen finden so eine klarere Ausrichtung auf ihre beruflichen und persönlichen Ziele.

Kreativität und Innovation durch Notwendigkeit. In schwierigen Zeiten wird oft nach neuen Wegen gesucht, um Probleme zu lösen – sowohl auf persönlicher als auch auf Unternehmensebene. Arbeitnehmer:innen und Unternehmen, die sich an veränderte Umstände anpassen, bleiben wettbewerbsfähig und entwickeln sich oft schneller weiter als diejenigen, die am Status quo festhalten. Vielleicht können Sie mit Ihren Ideen, Ihrer:m Arbeitgeber:in helfen, sich an die neuen Zeiten anzupassen?

Flexibilität und neue Kompetenzen entwickeln. Krisen erfordern Flexibilität und Bereitschaft zur Weiterentwicklung. Wer sich auf die veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes einstellt, verbessert seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Diese Phase kann genutzt werden, um neue Fähigkeiten zu erlernen und dadurch nicht nur beruflich, sondern auch persönlich zu wachsen. Wollten Sie nicht schon längst einmal um eine Weiterbildung kümmern um Ihrem Traumjob näher zu kommen?

Resilienz aufbauen – ein unverzichtbares Werkzeug. Resilienz, also die Fähigkeit, schwierige Zeiten zu überstehen und daran zu wachsen, wird gerade in Krisenphasen essenziell. Resilienz bedeutet nicht nur, Rückschläge zu überstehen, sondern sich aktiv die Kraft anzueignen, sich nach einem Misserfolg wieder aufzurichten und weiterzumachen. Untersuchungen zeigen, dass resilientere Menschen langfristig zufriedener sind, weil sie in der Lage sind, Krisen zu bewältigen und daran zu wachsen.

 

Was Resilienz mit Ihrem Erfolg zu tun hat

Resilienz ist eine wichtige Eigenschaft, die es uns ermöglicht, Herausforderungen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen. Hier einige Faktoren, die die Resilienz fördern:

  • Emotionale Stabilität entwickeln: Wer resilient ist, bleibt auch in Krisenzeiten stabil und kann emotionale Belastungen besser regulieren. Dies hilft Ihnen, schwierige Entscheidungen konstruktiv und bedacht zu treffen.
  • Problemlösungsorientiert denken: Resiliente Menschen neigen dazu, auf Herausforderungen mit einem „Was kann ich tun?“ anstatt einem „Warum ich?“ zu reagieren. Dies motiviert Sie, aktiv nach Lösungen zu suchen, anstatt in eine Opferrolle zu verfallen.
  • Zukunftsorientiertes Denken fördern: Anstatt sich von der Krise lähmen zu lassen, richten resilientere Menschen ihren Blick auf die Zukunft. Sie fragen sich, wie Sie Ihre gegenwärtige Situation verbessern und wie Sie gestärkt daraus hervorgehen können.
  • Netzwerk und Unterstützung nutzen: Ein starkes berufliches Netzwerk ist eine wichtige Ressource. Holen Sie sich Unterstützung, sei es durch Mentoring, Austausch mit Gleichgesinnten oder die Pflege bestehender Kontakte.

 

Was kann ich konkret tun?

Um in der Krise nicht nur zu bestehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen, gibt es verschiedene praktische Ansätze:

  1. Selbstreflexion und Akzeptanz: Nehmen Sie die Realität der Situation an und erlauben Sie sich, die damit verbundenen Emotionen zu durchleben. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Klarheit zu gewinnen und den nächsten Schritt zu planen.
  2. Gezielte Weiterbildung: Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Kenntnisse zu erweitern oder neue Fähigkeiten zu erlernen. So können Sie Ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt steigern und möglicherweise neue Karrierewege erschließen. Online-Kurse bieten oft flexible Möglichkeiten, Ihr Wissen zu vertiefen.
  3. Selbstvermarktung und Personal Branding: In einem sich wandelnden Arbeitsmarkt ist es besonders hilfreich, ein klares Profil zu haben. Präsentieren Sie Ihre Fähigkeiten und Erfolge und nutzen Sie soziale Netzwerke wie LinkedIn, um Ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.
  4. Ziele klar definieren und fokussieren: Setzen Sie sich realistische und erreichbare Ziele, die Sie motivieren und Ihnen Orientierung geben. Ein klarer Fokus gibt in unsicheren Zeiten Halt und Struktur.
  5. Mentale Resilienz stärken: Techniken wie Achtsamkeit, Atemübungen oder Meditation können Ihnen helfen, Stress zu reduzieren und Ihre Emotionen zu regulieren. So bleiben Sie handlungsfähig und verlieren weniger Energie durch Sorgen oder Stress.
  6. Netzwerken und neue Kontakte knüpfen: Pflegen Sie bestehende Kontakte und nutzen Sie die Krise, um neue Netzwerke aufzubauen. Ein starkes berufliches Netzwerk kann Ihnen wertvolle Unterstützung bieten und Türen zu neuen Chancen öffnen.
  7. Kleine Erfolge feiern: Anerkennen Sie auch kleine Erfolge, um Ihr Selbstbewusstsein zu stärken und motiviert zu bleiben.
  8. Positives Mindset kultivieren: Üben Sie sich in Dankbarkeit und fokussieren Sie sich auf die positiven Aspekte Ihres Lebens und Ihrer Karriere. Ein positives Mindset stärkt Ihre Resilienz und hilft Ihnen, auch in herausfordernden Situationen optimistisch zu bleiben.
  9. Neue Interessen entdecken: Nutzen Sie die Gelegenheit, neue Hobbys oder Interessen zu erkunden, die Ihnen Freude bereiten und Ihren Horizont erweitern.

 

Wagen Sie es!

Indem Sie einige dieser Schritte ausprobieren und umsetzen, können Sie die Krisenzeit nicht nur überstehen, sondern auch als Sprungbrett nutzen, um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Veränderungen anzunehmen und Resilienz zu stärken wird Ihnen langfristig helfen, besser auf künftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.

 

​Weiterführende Links:

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Warum fürchten wir uns vor Veränderungen?

Lesezeit: 4 Minuten

Furcht vor Veränderung

Veränderungen sind ein integraler Bestandteil unseres Lebens. Von der persönlichen Entwicklung bis hin zu gesellschaftlichen Umbrüchen werden wir kontinuierlich mit Wandel konfrontiert. Dennoch verspüren viele Menschen eine tiefe Angst, wenn es um das Thema Veränderung geht – sei es in Bezug auf den Arbeitsplatz, die Beziehung oder große gesellschaftliche Umwälzungen wie den Klimawandel.

Doch warum ist das so?

Um diese Frage zu beantworten, ist es notwendig, tiefer in die Psychologie des menschlichen Verhaltens einzutauchen und zu verstehen, wie unser Gehirn auf Veränderungen reagiert und was diese Prozesse für unser Handeln bedeuten.

Veränderungen und unser Gehirn

Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, Muster zu erkennen und Vorhersehbarkeit zu bevorzugen. Diese Fähigkeit zur Mustererkennung hat im Laufe der Evolution unser Überleben gesichert, da wir Gefahren leichter antizipieren und vermeiden konnten. Veränderungen – insbesondere unvorhersehbare – bringen diese Routine aus dem Gleichgewicht und lösen Stress aus. Das Gehirn schüttet in solchen Situationen vermehrt Stresshormone wie Cortisol aus, was zu erhöhter Wachsamkeit und manchmal zu Angst führt. In der modernen Welt bedeutet dies, dass bereits kleine Unsicherheiten, wie der Wechsel des Arbeitsplatzes oder politische und klimatische Veränderungen, eine ähnliche Reaktion hervorrufen können, wie es in der Vergangenheit der Fall war, als uns existenzielle Bedrohungen bevorstanden.

Warum fürchten wir uns vor Veränderungen?

Eine der Hauptursachen für die Angst vor Veränderung ist der sogenannte „Status Quo Bias„. Menschen neigen dazu, den aktuellen Zustand zu bevorzugen, selbst wenn dieser nicht optimal ist. Dies erklärt, warum Menschen oft in unglücklichen Beziehungen oder unbefriedigenden Arbeitsverhältnissen verharren, obwohl sie objektiv gesehen bessere Alternativen hätten. Der Status Quo gibt ein Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit. Veränderungen, auch wenn sie langfristig positiv sein könnten, bringen Unsicherheiten mit sich, und unser Gehirn tendiert dazu, das Risiko negativer Konsequenzen höher zu bewerten als die Chancen auf Verbesserung.

Zudem spielt die Verlustaversion eine große Rolle. Die Forschung zeigt, dass Menschen Verluste stärker empfinden als gleichwertige Gewinne. Wenn wir also mit Veränderungen konfrontiert werden, fokussieren wir uns häufig auf das, was wir verlieren könnten, anstatt auf das, was wir gewinnen könnten. Das macht es schwierig, neue Möglichkeiten zu erkennen und sie zu ergreifen.

Ein Beispiel: Anna und ihr unzufriedenstellender Job

Anna arbeitet seit zehn Jahren in einem großen Unternehmen. Obwohl sie unzufrieden mit ihrer Arbeit ist – sie fühlt sich unterfordert, ihr Chef wertschätzt sie nicht, und die Aufstiegschancen sind gering – bleibt sie in ihrer Position. Sie hat bereits mehrfach überlegt, sich nach einer neuen Stelle umzusehen. Ein ehemaliger Kollege hat ihr sogar eine vielversprechende Position in einer kleineren, dynamischeren Firma angeboten, die besser zu ihren Fähigkeiten und Interessen passen würde. Doch Anna zögert.

Was hält Anna zurück? Ihre Angst vor Veränderung. Sie hat sich an die Routinen ihres Jobs gewöhnt und weiß, was sie erwartet – auch wenn diese Erwartung Unzufriedenheit bedeutet. Sie fürchtet, dass sie in einem neuen Job wieder von vorne beginnen und sich von neuem beweisen müsste. Ein neuer Job würde Ungewissheiten mit sich bringen: Würde sie sich in dem neuen Team wohlfühlen? Würden ihre neuen Vorgesetzten ihre Arbeit anerkennen? Was, wenn sie scheitert? Dieser innere Dialog und die Fokussierung auf mögliche negative Konsequenzen (Verlust ihrer vertrauten Umgebung, mögliche Überforderung) verhindern, dass Anna aktiv wird.

Anna zeigt hier einen klassischen „Status Quo Bias“. Sie bevorzugt das Bekannte, auch wenn es sie darunter leidet, gegenüber einer potenziell besseren, aber unsicheren Alternative.

Gesellschaftliche Dimension der Veränderungsangst

In politisch oder sozial brisanten Situationen zeigt sich diese Angst besonders deutlich. Menschen wählen oft Parteien oder treffen Entscheidungen, die den Status Quo bewahren sollen, selbst wenn sie wissen, dass Veränderungen notwendig wären. In vielen Fällen wird dies durch die sogenannte „kognitive Dissonanz“ verstärkt – der innere Konflikt, der entsteht, wenn Überzeugungen und Handlungen nicht im Einklang stehen. Menschen tendieren dazu, Informationen, die ihrer bestehenden Weltsicht widersprechen, zu ignorieren oder zu leugnen, um den inneren Konflikt zu reduzieren. Dies erklärt, warum Menschen nach Unwettern und Überschwemmungen, die der Klimawandel verursacht hat, dennoch jene Parteien gewählt haben, die den menschengemachten Klimawandel leugnen, obwohl sie die Folgen hautnah erlebt haben.

Wie können wir unsere Angst vor Veränderungen überwinden?

Der erste Schritt, um die Angst vor Veränderungen zu überwinden, ist das Bewusstsein darüber, dass diese Ängste normal und evolutionär bedingt sind. Es geht nicht darum, Veränderungen zu vermeiden, sondern einen gesunden Umgang mit ihnen zu finden. Resilienz ist ein Schlüsselbegriff in diesem Kontext. Sie beschreibt die Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen und aus Krisen gestärkt hervorzugehen. Resilienz lässt sich durch positive Denkansätze, Selbstreflexion und die Förderung eines starken sozialen Netzwerks stärken. Wer sich bewusst mit seinen Ängsten auseinandersetzt, kann sie besser verstehen und in den Griff bekommen.

Ein weiterer wichtiger Ansatz ist das sogenannte „Growth Mindset“, ein Konzept der Psychologin Carol Dweck. Menschen mit einem Growth Mindset sehen Veränderungen und Herausforderungen als Gelegenheit zur persönlichen Entwicklung. Sie glauben, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung und Erfahrung wachsen können. Wer also Veränderungen als Chance und nicht als Bedrohung sieht, wird weniger Angst davor haben und offener für neue Möglichkeiten sein.

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