So stoppen Sie das Grübeln (Teil 1)

Lesezeit: 2 Minuten

Sich in einer Gedankenspirale befinden, Probleme bis ins kleinste Detail zerlegen und eine Lösung ist nicht in Sicht – das ist einer der unerträglichsten Zustände, in denen wir uns befinden können. Diese treten sehr oft in unproduktiven Zeiten auf, in denen man sich eigentlich erholen sollte – wie zum Beispiel in der Nacht oder am Feierabend.

Ich denke, Sie kennen das? Das ist Grübeln.

Beim Grübeln geht es meistens um abstrakte, unkonkrete und vage Themen: negativ besetzte Fragestellungen, Konflikte oder Probleme, für die keine Lösung vorhanden zu sein scheint. Und gerade das krampfhafte Suchen nach Lösungen verhindert die Lösung.

So stoppen Sie das Grübeln innerhalb von zwei Minuten:

So geht es:

Zutaten:

  • keine

Dauer: 2 Minuten

Rezept: Das Rezept, das ich Ihnen nun vorstelle, heißt auch 2-Minuten-Test und wurde von Tobias Teismann, dem Leiter des Zentrums für Psychotherapie Bochum entwickelt.

Grübelfragen, so sagt er, sind tendenziell unbeantwortbar und wirken als Brandbeschleuniger negativer Gefühle. Grund genug, auf die Stopp-Taste zu drücken.

Die Frage ist nun: Denken Sie noch oder grübeln Sie schon? Wissen Sie es nicht, so können Sie den 2-Minuten-Test anwenden.

Verfolgen Sie Ihre Gedanken zwei Minuten weiter. Anschließend stellen Sie sich die folgenden Fragen:

  • Bin ich einer Lösung näher gekommen?
  • Habe ich etwas verstanden, was vorher nicht klar war?
  • Fühle ich mich weniger depressiv?

Haben Sie eine der Fragen mit „Ja“ beantwortet, haben Sie gegrübelt.

Nun ist es höchste Zeit für Sie, aus der Gedankenspirale auszubrechen und sich von der Selbstaufmerksamkeit weg anderen Dingen, die außerhalb Ihres Selbsts liegen zu widmen.

Ergebnis: Sie können sich mit dieser Übung selbst kontrollieren, ob Sie noch produktiv denken oder schon unproduktiv Grübeln. Damit haben Sie die Basis für einen Ausstieg aus der Gedankenspirale gelegt.

Wie Sie sich effektiv aus der Gedankenspirale losreißen können, werde ich Ihnen in den beiden nächsten Rezepten beschreiben. Bleiben Sie dabei!

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So wird Ihr Urlaub zur Erholung

Lesezeit: 2 Minuten

Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Sie haben Ihren Urlaub sicher schon gebucht! Sie und Ihre Familie freuen sich schon auf die Reise?

Doch nicht immer bringt der Urlaub die Erholung, die man sich von ihm erwartet: Die Anreise ist stressig, die Kinder quengelig, die Sonnenbrille ist daheim geblieben, das Hotel entspricht nicht dem, was im Katalog abgebildet war, und da sind dann immer noch diese Nachrichten aus dem Büro, die schlechtes Gewissen verbreiten.

Neben der Planung der Anreise, des Urlaubsprogramms und der Dinge, die man mitnehmen möchte, sollten Sie sich auch ein paar Gedanken zur Erholung machen. 

Hier eine Checkliste:

Zutaten:

  • ein bisschen Zeit
  • Gespräche mit den Mitreisenden und KollegInnen

Dauer: solange wie notwendig

So geht es: 

  • Gewinnen Sie möglichst viel Abstand zu Ihrer Arbeit: Machen Sie nicht nur beruflich, sondern auch privat E-Mail-Pause und haben Sie den Mut, das Handy öfters abzuschalten. Lassen Sie die Arbeitswelt für den Zeitraum des Urlaubs hinter sich.
  • Organisieren Sie eine Urlaubsvertretung:  Reden Sie mit Ihren KollegInnen, wer sich während Ihrer Abwesenheit um dringliche Aufgaben kümmert, damit Sie nach Ihrer Rückkehr nicht von einem Berg an Arbeit erschlagen werden. Bereiten Sie – wenn möglich – schon vor Ihrer Abreise die wichtigsten Arbeitsaufgaben für den Zeitpunkt Ihrer Rückkehr vor.
  • Vermeiden Sie zu abrupte Übergänge: Versuchen Sie sich in den Tagen vor dem Urlaub auf die Reise vorzubereiten. Packen Sie rechtzeitig ein und stimmen Sie sich auf den Urlaubsort mit der Lektüre von Reiseberichten ein. Der abrupte Übergang vom Bürosessel zum Liegestuhl kann Stress hervorrufen.
  • Nehmen Sie Unannehmlichkeiten mit Humor: Auch wenn der Pool überfüllt ist, das Essen nicht so gut wie erwartet – lassen Sie sich den Urlaub nicht verderben. Genießen Sie die freie Zeit!
  • Geben Sie sich Zeit: Wir können nicht von einer Minute auf die andere von stressigem Berufsalltag auf Nichtstun umschalten. Geben Sie sich Zeit, sich an den Urlaub zu „gewöhnen“. Es dauert oft einige Tage, bis sich das gewünschte Urlaubsfeeling einstellt.
  • Gestalten Sie Ihre freie Zeit: Machen Sie im Urlaub das, was Ihnen Spaß macht und Ihnen gut tut. Sie machen den Urlaub für sich und nicht für die Daheimgebliebenen. Sie müssen nicht alle empfohlenen Sehenswürdigkeiten besuchen oder alle Aktivitäten, die das Hotel bietet, ausprobieren.
  • Verplanen Sie nicht Ihre gesamte Urlaubszeit: Lassen Sie sich freie Zeit für Überraschendes, Spontanes und vor allem zum Faulenzen.
  • Gespräche: Besprechen Sie mit Ihren Mitreisenden deren Wünsche und Erwartungen an den Urlaub und die Urlaubsplanung. Seien sie aber auch realistisch: Nicht alle Wünsche können erfüllt werden und vergessen Sie dabei nicht auf sich!
  • Seien Sie offen für Neues: Wenn Sie in ein fremdes Land reisen, stoßen Sie dort auf eine andere Kultur und Mentalität. Geben Sie sich Zeit, sich mit der neuen Lebensweise anzufreunden und bewerten Sie diese nicht. Sie können dabei nur dazulernen.

Ergebnis: Wenn Sie sich mit einigen der obigen Punkten beschäftigen, steht einem erholsamen Urlaub nichts im Wege. Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub!

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Zeitmanagement nach Eisenhower

Lesezeit: 2 Minuten

Wir hetzen in unserem Alltag von einer Aufgabe zur nächsten Verpflichtung zur nächsten Aufgabe. Sobald ein E-Mail in unserer Inbox landet ist eine neue Aufgabe da, und wenn es nur die höfliche Beantwortung desselbigen ist. Sobald das Telefon klingelt werden wir wieder gebraucht, es wird irgendetwas bei uns abgeladen oder eine Bitte deponiert.

Wenn wir unstrukturiert von einem To-Do zum nächsten eilen geht oft Wesentliches verloren, wir vergessen häufig die eigentlich wichtigen Arbeitsaufgaben, die wir von uns verlangen oder die von uns erwartet werden.

Zeitmanagement ist dann das Gebot der Stunde. Es gibt eine Vielzahl von Büchern und Methoden zu diesem Thema. Ich möchte nun hier eine Methode vorstellen, die einfach funktioniert und logisch aufgebaut ist: die Eisenhower-Matrix. Eisenhower war nicht nur der 34. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, er hat sich auch mit Zeitmanagement beschäftigt.

Rezept:

Zutaten:

  • ein Blatt Papier
  • einen Stift

Dauer: 30 Minuten

Rezept: Nehmen Sie zuerst ein Blatt Papier und notieren Sie ungeordnet alle To-Do’s, Aufgaben und Verpflichtungen der kommenden Tage oder der nächsten Woche.

Teilen Sie diese Aufgaben dann den 4 Quadranten der Eisenhower-Matrix zu:

A – Wichtig und dringlich: Diese Aufgaben sind von höchster Priorität. Hier sollten Sie sofort aktiv werden, da kommen Sie nicht daran vorbei. Zum Glück kommen diese Aufgaben nicht allzu oft vor (wie z.B. Krisen, Abgabetermine, ungelöste Probleme). Positiv daran ist, dass Sie die Aufgabenerfüllung auch steuern können.

B – Wichtig, aber nicht dringlich: Hier befinden wir uns im Bereich des normalen Arbeitsalltags. Diese Aufgaben sind wichtig, um Ihre Ziele zu erreichen, sollten von Ihnen exakt mit einem ausreichend großen Zeitfenster terminiert und selbst abgearbeitet werden, damit sie nicht vergessen werden (wie z.B. Planungen, Vorbereitungen für Präsentationen, Meetings oder Projekte).

C – Dringlich, aber nicht wichtig: Diese Aufgaben sollen zeitnah erledigt werden, es ist aber normalerweise nicht erforderlich, dass Sie sich selbst um die Aufgabe kümmern (Administration, Dokumentation, Support, technische Wartungen). Sie fallen in den Bereich „beschäftigt, aber nicht produktiv“. Falls es Ihnen möglich ist, sollten Sie diese Aufgaben delegieren.

Papierkorb – Weder wichtig noch dringlich: Das sind jene Aufgaben, die am wenigsten bringen und am meisten Zeit verbrauchen (E-Mails beantworten, Aufgaben aus Perfektionismus, Surfen). Hier sollten Sie sich der Selbstkontrolle unterziehen und diese Tätigkeiten so weit wie möglich einschränken.

Ergebnis: Mit etwas Übung könne Sie mit der Eisenhower-Matrix schnell und effektiv Ihren Arbeitsalltag strukturieren.  Sie werden schnell merken, dass Sie beginnen Ihre Arbeitsweise zu reflektieren. Sie entlarven Ihre größten Zeitfresse und können Ihre zeitlichen und physischen Ressourcen dadurch auf die wichtigen Aufgaben richten.

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Wie erkenne ich professionelles Coaching?

Lesezeit: 4 Minuten

Mittlerweile ist der Coaching-Markt breit gestreut, was auch gut ist. Da der Begriff „Coaching“ nicht geschützt ist, tummeln sich dort aber auch eine Vielzahl an unprofessionellen Coaches. Wenn Sie sich als Coachee (= Klient:in) auf die Suche nach einem Coach (oder einer Coachin) machen, passieren oft recht merkwürdige Dinge, die an der Seriosität des Gegenübers zweifeln lassen. Hier eine Anleitung, wie Sie professionelles Coaching erkennen können.

So nicht!

Nicht jedes der aufgelisteten Merkmale kennzeichnet zwangsläufig einen zweifelhaften „Coach“. Aber das Auftreten von mehreren Vorkommnissen sollte Sie vorsichtig machen.

Keine Bedenkzeit.

Nach dem Erstgespräch werden Sie sofort mit sanften Druck aufgefordert eine Coachingvereinbarung zu unterschreiben. Begründet wird das, dass man sich sowieso einig sei und man gut miteinander auskomme.

Tipp: Lassen Sie sich nicht zur Unterschrift drängen. Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl und nehmen Sie sich Zeit zu überlegen. Seriöse Coaches räumen Ihnen entsprechende Bedenkzeit ein und beantworten auch weitere, nach dem Erstgespräch auftretende Fragen.

 

Schriftprobe.

Sie werden für ein Erstgespräch zu einem ungezwungenen Kaffee eingeladen. In lockerer Stimmung wird eine Schriftprobe für eine „graphologische Untersuchung“ von Ihnen verlangt. Diese Schriftprobe Ihrer Unterschrift befindet sich „zufällig“ unter einem Coachingvertrag. Leider haben Sie dafür keine Zeug:innen.

Tipp: Passiert Ihnen so etwas, verzichten Sie auf einen weiteren Kontakt. Alternativ können Sie auch eine:n Freund:in als Zeugin:Zeuge mitnehmen.

 

Wunderwuzzi.

Ihre Coach meint, für jedes Problem die:der richtige Ansprechpartner:in zu sein. Egal welches Anliegen Sie haben – Ihr Coach ist fest davon überzeugt, dafür geeignet zu sein. Überhaupt weiß sie:er alles besser, hat alles bereits erlebt, ist unglaublich kompetent und wird nicht müde, dies auch immer wieder zu wiederholen.

Tipp: Gehen Sie solchen Alleskönner:innen aus dem Weg. Niemand kann alles wissen.

 

Beste:r Freund:in.

Ihr Coach duzt Sie plötzlich und versucht sich, mit Ihnen anzufreunden.

Tipp: Professionelle Coachs halten ein Gleichgewicht zwischen Nähe (damit sich Vertrauen aufbauen kann) und Abstand (um die Perspektive von außen und das Gesamtbild behalten zu können). Professionelles Coaching benötigt beide Elemente in einer guten Balance um erfolgreich zu sein. Personen, die unaufgefordert duzen vernachlässigen dieses Nähe-Distanz-Phänomen.

 

Audienz.

Nach Ihrem ersten Anruf oder E-Mail lässt sich Ihr zukünftiger Coach „gnädig“ herab, Ihnen eine Audienz zu gewähren. Er betont, dies sei ein absoluter Glücksfall und Sie könnten froh und dankbar darüber sein, dass er:sie Sie noch annimmt.

Tipp: Professionellen Coaches ist an einem Gleichgewicht gelegen. Misstrauen Sie Anbieter:innen, die sich primär mit dem eigenen Ego beschäftigen.

 

Guru.

Ihr Coach führt sich auf wie ein Meister, der von seinen Jüngern gefälligst angehimmelt zu werden hat. Nur seiner Kompetenz und Gutherzigkeit haben Sie es zu verdanken, dass Sie beraten und vor einem üblen Schicksal bewahrt werden.

Tipp: Coachs sind keine Gurus und Coachees keine Jünger:innen.

 

Alltagsweisheiten.

Statt einer konkreten Hilfestellung erhalten Sie von Ihrem Coach abgehobene, pseudophilosophische Weisheiten, in denen Sie keinen Bezug zu Ihren Anliegen finden. Genau dies wird Ihnen dann vom  Coach als Schwäche ausgelegt. Daher müssen Sie ihrer Meinung nach unbedingt gecoacht werden.

Tipp: Lassen Sie sich nichts vormachen. Wenn der Coach nicht in der Lage ist, Zusammenhänge zu erläutern, so spricht dies nicht für eine professionelle Kommunikation seinerseits.

 

Missionar.

Er oder sie wähnt sich im Besitz einer allgemeingültigen Wahrheit und meint damit jeden Coachee und den Rest der Welt überzeugen zu müssen.

Tipp: Wenn Ihr Coach anfängt zu „missionieren“, statt zu coachen, verwechselt er:sie die Rollen.

 

Keine Wirkung.

Das Coaching bringt Ihnen selbst nach der fünften Sitzung keinen verwertbaren Erkenntnisgewinn. Ihr Coach meint, das müsse so sein und würde sich schon bald ändern. Eine echte Auseinandersetzung mit Ihren Bedenken findet aber nicht statt.

Tipp: Ist das Coaching ohne Wirkung und auch keine Trendwende in Sicht, so sollte es abgebrochen werden. Nicht jeder Coach passt zu jeder:jedem Coachee.

 

Seminarverkauf.

Sie werden immer wieder aufgefordert, weitere Seminare und Workshops zu besuchen. Ihr Coach meint, dass Ihnen sonst niemals die wahre Kompetenz zuteil werden kann.

Tipp: Führen Sie erst ihr Coaching zu Ende. Wenn dieses erfolgreich war, können Sie immer noch entscheiden.

Meiden Sie Coaches, die ein wenig oder gar kein wertschätzendes Verhalten gegenüber Ihren Coachees an den Tag legen. Der Coach ist kein Ja-Sager und seine:ihre Rolle verlangt es, kritisch sein zu dürfen, aber er:sie hat immer eine positive Einstellung zu seinem Coachee. Prüfen Sie daher vor einem Coaching ohne Ansehen der Person, ob der:die Anbieter:in für Ihr Anliegen und für Sie als Person passend ist.

 

* Diese Sammlung basiert auf einem Text aus dem Coaching-Report von Christopher Rauen und wurde von mir mit anderen Beispielen adaptiert.

 

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Zeitmanagement für Minimalisten

Lesezeit: 3 Minuten

Ich bin immer auf der Suche nach neuen Methoden der Arbeitsorganisation und des Zeitmanagements. Vor kurzem kam mir die „Ivy-Lee-Methode“ unter. Sie ist möglicherweise eine der ältesten Methoden des Zeitmanagements. Aber auf jeden Fall ist sie sehr leicht anzuwenden, da sie von einem sehr beschäftigten Minimalisten ausgedacht wurde.

Und so geht die „Ivy-Lee-Methode“:

  1. Am Ende eines jeden Arbeitstages schreiben Sie die sechs wichtigsten Aufgaben auf, die Sie sich am nächsten Tag vornehmen wollen oder müssen. Schreiben Sie auch wirklich nur sechs Aufgaben auf.
  2. Priorisieren Sie die einzelnen Aufgaben in der Reihenfolge ihrer wahren Dringlichkeit.
  3. Wenn Sie morgens in die Arbeit kommen, konzentrieren Sie sich auf den ersten Punkt auf der Liste und arbeiten ihn ohne Ablenkung ab. Beenden Sie die erste Aufgabe auch wirklich, bevor Sie die zweite beginnen.
  4. Bevor Sie mit dem zweiten Punkt beginnen, werfen Sie einen prüfenden Blick auf die Prioritäten. Ergänzen Sie die Punkte, falls sich eine neue Priorität ergeben hat oder bewerten Sie die Prioritäten neu. Vergessen Sie nicht, dass insgesamt nur sechs Aufgaben auf der Liste stehen dürfen. Kommt eine Aufgabe hinzu, müssen Sie eine streichen.
  5. Verfahren Sie mit dem Rest auf der Liste in der gleichen Weise wie bei der ersten Aufgabe. Arbeiten Sie die Aufgabe ohne Ablenkungen ab und schließen Sie sie ab bevor Sie sich dem nächsten Punkt zuwenden.
  6. Fahren Sie fort, bis Sie alle Aufgaben abgearbeitet haben oder bis Feierabend ist.
  7. Am Ende des Tages schreiben Sie die unbeendeten Punkte bzw. neuen Prioritäten auf eine neue Liste mit insgesamt sechs Punkten.

 

Die Vorteile dieser Zeitmanagement-Methode

Mit dieser Methode müssen Sie sich auf sechs Aufgaben pro Tag begrenzen. Sie treffen damit eine klare Entscheidung und fokussieren sich. Sie lernen sehr schnell zwischen wichtigen und unwichtigen Aufgaben zu unterscheiden.

Die „Ivy-Lee-Methode“ eliminiert die Schwierigkeit des Beginnens. Die größte Hürde beim Fertigstellen einer Aufgabe ist keinen Anfang zu finden. Sie entscheiden sich bereits am Vortag, mit welcher Aufgabe Sie den nächsten Tag starten. Damit kommen Sie an den Arbeitsplatz und setzen dort fort, wo Sie am Vortag begonnen haben. Das Anfangen fällt weg.

Oft kommt es vor, dass man viele kleine Aufgaben zu erledigen oder zu viele gute Ideen hat. Das begünstigt sehr oft ein Verzetteln in Kleinigkeiten. Man beginnt Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten oder man schließt sie nicht mehr ab. Die „Ivy-Lee-Methode“ verhindert dieses Multitasking. Sie konzentrieren sich auf eine Aufgabe nach der anderen.

Die Nachteile der Zeitmanagement-Methode

Viele meiner Coachees haben ständig die Befürchtung Aufgaben zu vergessen. Da Tag für Tag nur die wichtigsten Prioritäten abgearbeitet werden, werden die kleinen und größeren „Kleinigkeiten“, um die man sich auch kümmern muss, ausgeblendet. Hier hilft es, sich einmal einen „Pool“ zu schaffen, auf der man alle Aufgaben, ob wichtig / unwichtig, dringlich / nicht dringlich notiert.

Da die Ivy-Lee-Methode aus dem Jahr 1918 stammt, zollt sie den komplexen Abläufen der heutigen Zeit keine Rechnung. Sie sieht keine Notfälle vor. Und natürlich werden Notfälle und andere Ablenkungen im Arbeitsalltag eintreten. Sie können diese Ablenkungen so weit als möglich ignorieren, doch das wird nicht immer möglich sein. Sinnvoll wäre es, sich zwischen den Aufgaben immer wieder auf die aktuelle Sachlage einzustellen, wenn notwendig zu reagieren und dann so schnell wie möglich wieder zur Prioritätenliste zurückzukehren.

Die Geschichte hinter der „Ivy-Lee-Methode“


1918 war Charles M. Schwab einer der reichsten Männer der Welt. Schwab war Chef der Bethlehem Steel Corporation, dem größten Hersteller von Schiffen und und dem zweitgrößte Stahlproduzent im damaligen Amerika. 1918 engagierte Schwab zur Verbesserung der Effizienz und der Produktivität den Berater Ivy Lee. Ivy Lee war selbst Geschäftsmann und gilt als Pionier im Bereich Public Relations. Er benötigte dafür lediglich 15 Minuten. Lee ließ sich bei Erfolg seiner Methode ein Honorar in Aussicht stellen, dass Schwab für angemessen hielt. Lee bekam die für damalige Zeiten stattliche Summe von $ 25.000. Deshalb wird diese Methode auch öfters „25.000 Dollar-Methode“ genannt.

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Warum Neujahrsvorsätze nicht funktionieren

Lesezeit: 3 Minuten

Warum Neujahrsvorsätze nicht funktionierenIn wenigen Tagen geht wieder ein Jahr zu Ende. Ein Jahr, in dem viel gelungen ist, viel Unverhofftes passiert ist und wir hoffentlich etwas Freude erlebt haben. Einige unserer Ziele haben wir ganz sicher nicht erreicht.

Genau diese nicht erreichten Ziele fallen uns wieder ein, wenn wir an das neue Jahr denken. Zu diesem Zeitpunkt werden wir wieder ein paar Kilogramm schwerer sein. Kein Wunder nach der Völlerei zu den Feiertagen und den Wochen davor! Wir werden wieder einsehen, dass wir gesünder leben müssen. Also weniger essen! Da das alleine nicht ausreichen wird, um das Übergewicht zu verlieren (der nächste Sommer kommt bestimmt), sollten wir auch noch Sport betreiben. Am besten mehrmals die Woche. Und natürlich endlich zu rauchen aufhören und weniger Alkohol, dafür mehr Wasser trinken.

So oder so ähnlich kommen Neujahrsvorsätze zustande.

Der Beginn des neuen Lebens, äh, neuen Jahres schaut dann vielversprechend aus: Gleich mal neue Laufschuhe gekauft (die Oma hat ja zwei Hunderter zugesteckt) und eine große Runde in Angriff genommen. Am Abend dann Salat und einen grünen Smoothie. Am nächsten Tag muss dann das Lauftraining ausfallen, da der Muskelkater enorm ist. Am dritten Tag dann eine kleinere Runde. Der Salat schmeckt schon nicht mehr so gut. Das Training an den Tagen vier, fünf und sechs fällt flach. Irgendwann muss der Rückstand aus den Weihnachtsurlaub wieder aufgearbeitet werden und die Muskeln müssen sich ja regenerieren. In der darauffolgenden Woche wird noch zwei Mal trainiert. Die gesunde Kost wird wieder durch Kantinenessen und Take-away vom Italiener ausgetauscht. In Woche drei bleiben die Laufschuhe ganz im Schrank. Die kann man ja im nächsten Urlaub wieder gebrauchen…

Ist es Ihnen auch schon mal so ergangen?

Haben Sie sich in der Vergangenheit auch immer wieder gute Vorsätze für das neue Jahr vorgenommen? Und nach wenigen Wochen waren die Neujahrsvorsätze auf irgendwann verschoben? Sie sind kein Einzelfall!

Auch mir ist es schon so ergangen. Heute weiß ich auch, warum Neujahrsvorsätze nicht funktionieren:

  1. Die guten Vorsätze beziehen sich meistens auf Gewohnheiten, die wir schon lange hegen und pflegen und die sich daher nur mit einiger Anstrengung ändern lassen. Sonst wäre für eine Veränderung gar kein guter Vorsatz notwendig, sondern wir würden es einfach tun.
  2. Gleichzeitig stecken wir uns die Ziele zu hoch. Wir wollen alles und das sofort. Am 1. Jänner mit dem Rauchen aufzuhören, 3 Mal die Woche Laufen zu gehen und die Ernährung umzustellen überfordert uns in jeder Hinsicht. Zu großer Ehrgeiz gepaart mit zu wenig Geduld führt zu Überforderung und Frust.

Aber es gibt auch ein paar Ansätze, wie wir uns und unseren inneren Schweinehund austricksen können:

  • Der Glaube versetzt Berge. Sind Sie voll und ganz vom Vorhaben und der eigenen Willenskraft überzeugt, können Sie Ihre Neujahrsvorsätze besser einhalten.
  • Nicht an die große Glocke hängen. Es ist anzuraten, Ihre Neujahrsvorsätze nicht allen zu erzählen. Sie vermeiden dadurch zu großen Druck und Kontrolle von außen und hämisches Gelächter, falls Sie Scheitern.
  • Treffen Sie Entscheidungen! Besser ist es, keine Vorsätze aufzustellen sondern stattdessen Entscheidungen zu treffen. Sie sollten Ihre Entscheidungen dann in mehrere Einzel-Ziele umwandeln, damit diese auch realistisch umsetzbar sind.
  • Bleiben sie dran! Gewohnheiten, die sich in Jahren gefestigt haben, können sich nicht in wenigen Tagen in Luft auflösen. Seien Sie geduldig und machen Sie auch bei Rückschlägen weiter!

Vergessen sie nicht, es bedarf keines neuen Jahres um Gewohnheiten zu ändern. Sie können das zu jeder Zeit!