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Vom Lösen von Konflikten am Arbeitsplatz

Lesezeit: 5 Minuten

Vom Lösen von Konflikten am Arbeitsplatz. Foto: Pixabay / Stephane

Konflikte am Arbeitsplatz sind unvermeidlich. Überall, wo unterschiedliche Menschen lange Zeit miteinander verbringen und gemeinsam handeln, sind Konflikte vorprogrammiert. So können sogar unter vermeintlich „besten“ Arbeitskolleg:innen durch Missverständnisse und zu unrecht weitergegebene Informationen desaströs Konflikte entstehen.

Unterschiedliche Persönlichkeiten, verschiedene Haltungen und Perspektiven und der ständige Leistungsdruck führen oft zu Spannungen unter Kolleg:innen. Diese Spannungen können, wenn sie nicht richtig gehandhabt werden, zu ernsten Konflikten eskalieren, die das Arbeitsklima verschlechtern und die Produktivität zum Erliegen bringen.

 

Typische Konfliktsituationen am Arbeitsplatz

Unklare Zuständigkeiten und Verantwortung

Ein häufiges Szenario am Arbeitsplatz ist die Unklarheit über Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten. Wenn Aufgaben nicht klar zugewiesen sind oder wenn mehrere Personen glauben, dass sie für dasselbe Projekt verantwortlich sind, kann dies zu Reibungen führen. Diese Situation verschärft sich oft, wenn eine Person sich in ihrer Rolle übergangen fühlt oder wenn jemand Verantwortung übernimmt, ohne die Zustimmung oder das Wissen anderer. Dies kann Misstrauen und Frustration schüren, was schließlich zu einem offenen Konflikt eskaliert.

Unstimmigkeiten über Arbeitsweisen

Unterschiedliche Arbeitsstile können ebenfalls zu Konflikten führen. Während einige Kolleg:innen einen strukturierten, planungsorientierten Ansatz bevorzugen, sind andere flexibler und spontaner, vielleicht sogar chaotischer. Diese Unterschiede können sich in der Teamarbeit bemerkbar machen, insbesondere dann, wenn die Deadlines knapp sind und der Druck steigt. Wenn die individuellen Präferenzen nicht respektiert werden oder die Zusammenarbeit erschwert wird, kann dies zu Spannungen und Missverständnissen führen.

Persönliche Antipathien und Missverständnisse

Ein weiterer häufiger Konfliktauslöser ist die persönliche Antipathie oder das Missverständnis zwischen Kolleg:innen. Kolleg:innen suchen sich einander nicht aus, so kann es durchaus vorkommen, dass man sich untereinander nicht „riechen“ kann oder es im Laufe des längeren Zusammenarbeit nicht mehr „ausstehen“ kann. Persönliche Vorlieben, Kommunikationsstile oder sogar Unterschiede in Werten und Überzeugungen können dazu führen, dass bestimmte Menschen schwer miteinander auskommen. Diese Spannungen können subtil beginnen, sich aber schnell zu einem größeren Problem entwickeln, das das gesamte Team beeinflusst, wenn sie nicht rechtzeitig angesprochen werden.

 

Die Eskalationsstufen eines Konflikts nach Friedrich Glasl

Der österreichische Konfliktforscher Friedrich Glasl hat ein Modell entwickelt, das den Verlauf von Konflikten in neun Eskalationsstufen unterteilt. Diese Stufen helfen zu verstehen, wie Konflikte eskalieren und wann sie noch intern gelöst werden können.

  • Stufe 1: Verhärtung
    In dieser Anfangsphase entstehen erste Meinungsverschiedenheiten, die jedoch noch keine größere Bedrohung darstellen. Die Konfliktparteien sind sich der Differenzen bewusst, aber die Kommunikation ist noch offen und konstruktiv. In dieser Phase kann der Konflikt durch direkte Kommunikation und ein klärendes Gespräch leicht gelöst werden.
  • Stufe 2: Polarisierung und Debatte
    Der Konflikt verschärft sich, und die Meinungsverschiedenheiten werden deutlicher. Jede Partei beginnt, ihre Position zu verteidigen und die Gegenseite als Gegner:in zu betrachten. Es kommt vermehrt zu emotionalen Auseinandersetzungen, und die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation steigt. Auch in dieser Phase kann eine Vermittlung durch eine neutrale Person, wie eine Führungskraft oder ein Mediator, helfen, den Konflikt intern zu lösen.
  • Stufe 3: Taten statt Worte
    In dieser Phase treten die verbalen Auseinandersetzungen in den Hintergrund, und es folgen Handlungen. Die Konfliktparteien beginnen, die Position des anderen aktiv zu sabotieren oder zu untergraben. Hier wird es zunehmend schwieriger, den Konflikt ohne externe Hilfe zu lösen. Es besteht jedoch noch die Möglichkeit, durch intensive Mediation oder Schlichtung einzugreifen, bevor der Konflikt weiter eskaliert.
  • Höhere Stufen der Eskalation
    Ab Stufe 4 (Images und Koalitionen) bis Stufe 9 (Gemeinsam in den Abgrund) ist der Konflikt so weit eskaliert, dass eine interne Lösung äußerst schwierig wird. In diesen Phasen kann es notwendig sein, externe Expert:innen oder Mediator:innen beizuziehen, um den Konflikt zu entschärfen.

 

Warum werden Konflikte nicht sofort gelöst?

Obwohl die meisten Menschen ob ihrer Konflikte wissen, stellt sich nun die Frage, warum Konflikte nicht so schnell als möglich geklärt und beigelegt werden, solange noch nichts Schlimmeres passiert ist. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Angst vor Konfrontation
    Viele Menschen haben Angst davor, Konflikte direkt anzusprechen, weil sie negative Konsequenzen für die eigene Person oder das eigene Tun fürchten. Sie befürchten, die Beziehung zu Kolleg:innen zu verschlechtern oder als Unruhestifter:in angesehen zu werden.
  • Hoffnung auf Selbstlösung
    Manchmal lösen sich Problem auch von selbst. Sehr oft hoffen wir darauf, dass dieses Wunder eintritt und wir uns nicht mit der emotional aufreibenden Konfliktlösung auseinandersetzen müssen. Leider und das trifft auf die Mehrheit der Konflikte zu, lösen sich die Konflikte nicht von alleine, sondern sie verschlimmern sich, wenn man die ignoriert.
  • Fehlende Kommunikationsfähigkeiten
    Manchmal fehlen den Beteiligten auch einfach die notwendigen Kommunikationsfähigkeiten, um den Konflikt effektiv anzugehen. Ohne die richtigen Werkzeuge und Techniken wissen sie nicht, wie sie das Problem ansprechen oder lösen können.
  • Machtstrukturen und Hierarchien
    Konflikte entstehen sehr oft dort, wo es um Wichtiges geht. In hierarchischen Strukturen kann es schwierig sein, Konflikte offen anzusprechen, insbesondere wenn sie zwischen Mitarbeiter:innen und Vorgesetzten auftreten. Die Angst vor negativen beruflichen Konsequenzen hält viele davon ab, Konflikte zu thematisieren.

 

Handlungsansätze zur internen Konfliktlösung

Es gibt verschiedene Strategien und Ansätze, um Konflikte intern zu lösen, ohne dass externe Hilfe notwendig wird. Hier sind einige bewährte Methoden:

  • Direkte Kommunikation und Klärungsgespräche
    Der erste und wichtigste Schritt bei der Konfliktlösung ist die offene und direkte Kommunikation. Die beteiligten Parteien sollten sich in einem ruhigen Rahmen treffen und das Problem ansprechen. Es ist wichtig, dass beide Seiten ihre Perspektiven darlegen können, ohne unterbrochen zu werden, und dass sie bereit sind, Kompromisse einzugehen.
  • Mediation durch eine neutrale Person
    Wenn direkte Gespräche nicht ausreichen, kann eine neutrale dritte Person, wie eine Führungskraft oder ein:e erfahrene:r Kolleg:in, als Mediator:in fungieren. Die:Der Mediator:in hilft den Parteien, ihre Standpunkte zu klären und eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.
  • Entwicklung gemeinsamer Lösungen
    Es ist entscheidend, dass beide Parteien aktiv an der Lösung des Konflikts beteiligt sind. Eine gemeinsame Lösung, die von beiden Seiten erarbeitet wurde, ist nachhaltiger und wird eher akzeptiert als eine einseitig auferlegte Entscheidung.
  • Fokus auf die Sachebene
    Bei der Konfliktlösung sollte der Fokus auf der Sachebene liegen, nicht auf persönlichen Angriffen. Es ist wichtig, die eigentlichen Probleme und Interessen zu identifizieren und nicht auf die emotionale Ebene abzugleiten.
  • Nachverfolgung und Feedback
    Nachdem eine Lösung gefunden wurde, sollte der Prozess nicht abrupt enden. Es ist wichtig, dass die Umsetzung der Lösung nachverfolgt wird und regelmäßiges Feedback gegeben wird, um sicherzustellen, dass der Konflikt tatsächlich gelöst ist und nicht erneut aufflammt.

 

Weiterführende Links:

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Gründe für einen Jobwechsel

Lesezeit: 4 Minuten

Gründe für einen Jobwechsel (Quelle: Tim Gouw / Unsplash)

Mit dem Kippen des Arbeitsmarktes von einem sehr engen Nachfragemarkt zu einem flexiblen Angebotsmarkt durch die Pensionierungswelle der Baby Boomer-Generation fragen immer mehr Menschen um Begleitung beim Jobwechsel nach.

 

Was heißt das?

 

Durch den Arbeitskräftemangel können sich die gut ausgebildeten, wechselwilligen Arbeitskräfte nun aussuchen, bei welchem Unternehmen sie arbeiten möchten. Im Gegensatz dazu bestimmten zuvor jahrzehntelang die Unternehmen, wie passende Arbeitnehmer:innen auszusehen hätten und wie viele diese im Gegenwert für ihre Leistung verdienen sollten.

Der Effekt war, dass arbeitsuchende Arbeitskräfte froh sein mussten, wenn sie einen Job fanden, der einigermaßen ihren Kenntnissen, Bedürfnissen und Wünschen entsprach.

Das hat sich nun gewandelt. Der Arbeitsmarkt ist – auch trotz der Eintrübung der Wirtschaft durch Rezession und Inflation – so gut wie nie zuvor. Arbeitskräfte haben nun, meist erstmalig in ihrem Leben, die Chance, sich aussuchen zu können, was sie, aber vor allem wie sie arbeiten möchten.

Unternehmen ihrerseits gehen nun verstärkt dazu über, zuzuhören und Arbeitskräften den Einstieg so attraktiv wie möglich zu machen. Tickets für den öffentlichen Verkehr, Home Office-Tage oder sogar Einstiegsprämien werden als Incentives angeboten. Weiterbildung oder Aufstiegschancen sind nunmehr nicht mehr nur schöne Wörter auf dem Papier.

 

Aber was sind nun die Gründe, warum Menschen ihre Arbeitsstelle wechseln wollen?

 

Die Gründe für einen Wechsel haben sich durch die Erfahrungen in der COVID-Pandemie nur teilweise verändert. Home Office und Kurzarbeit haben die Arbeitnehmer:innen zwar die Frage stellen lassen, wie sie in Zukunft arbeiten wollen. Durch die nach der Pandemie einsetzende Inflation denken viele aber wieder erstrangig an die Absicherung ihres Lebensstandards.

So ist und bleibt der Wunsch nach einem höheren Gehalt der Hauptgrund für einen Jobwechsel – da sind sich die Institute Gallup, Statista, Forsa oder Karriere.at einig. Was auf den weiteren Plätzen kommt, ist neu und lässt sich gut mit den Veränderungen durch die Pandemie und auf dem Arbeitsmarkt erklären.

Kamen vor der Pandemie auf den Plätzen zwei und drei die Wünsche nach einem sicheren Arbeitsplatz oder flexibleren Arbeitszeiten (Studie „(R)Evolution Arbeit“ von karriere.at, Juni 2019), sind es nun Gründe wie schlechtes Arbeitsklima oder Unzufriedenheit mit der Führung, warum Arbeitnehmer:innen neue Jobs suchen.

  • Statista nennt eine ins Stocken geratene Karriere und Unzufriedenheit mit der Führungskraft auf Platz 2 und 3 (Befragung in Deutschland,  Oktober 2022) der Wechselgründe.
  • Eine gute Zusammenarbeit und flexible Arbeitszeiten bewegen laut Forsa im Januar 2023 die Arbeitskräfte zum Jobwechsel.
  • Eine Studie, die Karriere.at im Juni 2022 in Auftrag gegeben hat, fand heraus, dass neben einem höheren Gehalt, die schlechte Stimmung im Unternehmen und die Unzufriedenheit mit den derzeitigen Arbeitsbedingungen ausschlaggebende Gründe sind, den Arbeitsplatz zu wechseln.
  • Gallup beschreibt im State of the Global Workplace 2023 Report die Gründe für „Quiet quitting“ als ein Mangel an wertschätzender Führung, der Wunsch nach besserer Bezahlung und eine ausgeglichene und humane Arbeitsbelastung.

 

Was sind meine Erfahrungen aus der Coaching-Praxis?

 

In den letzten Jahren habe ich dutzende gut qualifizierte Arbeitnehmer:innen gecoacht und beraten, ob sie ihren Job wechseln und wie der neue, bessere Arbeitsplatz ausgestaltet sein sollte.

Und ich kann zwei Dinge sehr genau, wenn auch nicht durch eine empirische Umfrage belegt, festhalten:

Das Gehalt ist selten ausschlaggebend für einen Jobwechsel. Die Coachees wollten natürlich weiterhin gut leben und ihren Lebensstandard halten, dennoch war ein besseres Gehalt nie der ausschlaggebende Grund für einen Jobwechsel.

Die meisten der Coachees hatten aufgrund der mangelnden Wertschätzung im Unternehmen genug. Sei es nun, dass über Jahre die Leistung für das Unternehmen kaum wahrgenommen wurde, ihre Ideen ignoriert oder die Führungskraft nie erreichbar war oder die Mitarbeitenden in Meetings schlecht machte. Nicht existente Wertschätzung ist meiner Erfahrung nach jener Grund, der gute und engagierte Arbeitnehmer:innen verzweifeln und abspringen lässt. Sehr oft hält sie dann noch die Loyalität zu den anderen Kolleg:innen, die im selben Boot sitzen, aber irgendwann ist auch dieser Grund aufgebraucht.

 

So werden Sie sich klar, ob auch Sie einen Jobwechsel in Erwägung ziehen sollten!

 

Ich habe eine Auswahl an Fragen für Sie zusammengestellt, anhand derer Sie selbst überprüfen können, ob Sie den Sprung wagen sollten:

  • Was gefällt Ihnen (noch) am aktuellen Job?
  • Gibt es Chancen, dass sich die Situation am Arbeitsplatz verbessern könnte?
  • Was wünschen Sie sich sehnlichst an Ihrem Arbeitsplatz? Welchen Stellenwert hat das in Ihrem Leben?
  • Wo sehen Sie sich selbst in fünf bis zehn Jahren?
  • Welche Chancen und welche Risiken würde ein Jobwechsel für Sie bedeuten?

 

Und noch ein ehrlicher Tipp von mir:

 

Wenn wir vor schwierigen Entscheidungen stehen, neigen wir alle dazu, nur gewisse Dinge zu sehen und unangenehme Sachverhalte auszublenden. Wir denken einfach subjektiv.

Lassen Sie sich bei dieser Entscheidungsfindung begleiten! Mit einem Coaching können Sie im vertrauensvollen Umfeld alle Möglichkeiten, die Sie haben, in Erwägung ziehen!

 

Weiterführende Links:

 

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Gut vorbereitet in Gehaltsverhandlungen

Lesezeit: 4 Minuten

Gut vorbereitet in Gehaltsverhandlungen (Quelle: Gabrielle Henderson / Unsplash)

Gehaltsverhandlungen sind für beide Parteien ein Horrorszenario: Für diejenigen, die mehr Gehalt möchten steht viel auf dem Spiel: Wie sehen die Konsequenzen aus, wenn die Verhandlung scheitert. Soll man so tun als wäre nichts gewesen oder soll man Stärke zeigen und das Unternehmen verlassen?

Aber auch die Arbeitgeberseite ist in keiner optimalen Position. Zumeist verhandeln nicht jene, die Entscheidungen treffen dürfen, sondern die direkten Vorgesetzten werden vorgeschickt, um das Feuer zu löschen und die Forderungen mitzubringen. Diese Partei ist meist nicht geschult, solche Verhandlungen zu führen und hat auch nicht das Pouvoir, Zugeständnisse zu machen.

So geht man diesen Verhandlungen meist so lange wie möglich aus dem Weg. Die Arbeitnehmer:innen werden vertröstet: Man müsse erst das Ende des Wirtschaftsjahres abwarten. Es gab gerade einen Wechsel in der Führungsstruktur und so schnell kann man die neue Führungskraft nicht damit belasten. Die Wirtschaft befindet sich in einer Rezession, man müsse noch warten… So können Jahre vergehen bis Arbeitnehmer:innen zu einer Gehaltsanpassung kommen. (Verwenden Sie statt dem Wort Gehaltserhöhung das Wort Gehaltsanpassung – es suggeriert, dass ihr Gehalt den tatsächlichen Leistungen angepasst werden soll.)

Stark betroffen sind meistens gut ausgebildete jüngere Frauen, die bei Berufseinstieg – damals in einer arbeitsmarktpolitisch schwierigen Zeit – froh überhaupt einen passablen Job ergattert zu haben, die schlechte Einstufung akzeptiert haben. Oft auch in der Hoffnung, dass es nach einem Jahr die Möglichkeit geben würde, nachzuverhandeln.

 

Wann ist nun der beste Moment, nach einer Gehaltsanpassung zu fragen? 

 

Wie immer im Leben, gibt es keinen besten Moment. Auf ihn zu warten würde bedeuten, zu viel Zeit verstreichen zu lassen.

Klassische Momente um eine Gehaltsverhandlung anzustreben wären z.B. wenn ein großes Projekt erfolgreich abgeschlossen wird oder es zu einem Karrieresprung kommt.

Doch so klar ist das meistens nicht: Der Abschluss eines Projekts bedeutet meistens auch eine Phase der Erschöpfung, der Unsicherheit oder des Zwischen-den-Stühlen-sitzens. Meistens ist eine Gehaltsverhandlung zu diesem Zeitpunkt das letzte, an was man denkt.

Eindeutige Beförderungen sind in unserer Arbeitswelt rar geworden. Viel häufiger bekommt man sukzessive Aufgaben und Verantwortlichkeiten hinzu und irgendwann wird eben auch der Jobtitel angepasst. Und schon wieder hat man eine Möglichkeit verpasst.

Eine weitere Möglichkeit ist, den Wunsch nach einer Gehaltsanpassung im jährlichen Mitarbeiter:innengespräch anzusprechen und dort auch gleich einen Folgetermin für eine Gehaltsverhandlung auszumachen.

 

Perfekte Vorbereitung ist absolut notwendig.

Das Wichtigste bei Gehaltsverhandlungen ist dann die Vorbereitung. Niemals sollte man glauben, das wird schon laufen und ohne genauen Plan in die Verhandlungen gehen.

Vor allem auf drei Punkte ist ein besonderes Augenmerk zu legen:

  1. Warum bin ich es wert:Mir muss klar sein, warum ich es wert bin eine Gehaltsanpassung zu bekommen. Die Gründe müssen ausschließlich beruflicher Natur sein und sollten darauf eingehen, wie viele neue Kund:innen, wie viel zusätzlichen Umsatz oder neue Projekte meine Leistung dem Unternehmen gebracht haben.Nur, weil ich in eine teurere Wohnung umgezogen bin oder die Preise allgemein gestiegen sind, sind als Gründe zu wenig für eine größere Gehaltsanpassung.

    Am besten sie notieren sich genau, welche Aufgaben Sie in der letzten Zeit mit Erfolg abgeschlossen haben und wie Sie damit dem Unternehmen genutzt haben.

  1. Was bin ich wert: Überlegen Sie sich genau, wieviel Sie mehr an Gehalt bekommen möchten. Denken Sie im Vorfeld auch darüber nach, ob nicht auch andere Leistungen wie eine größere Weiterbildung oder flexiblere Arbeiterzeiten ein Ziel sein könnten. Welche Zugeständnisse können Sie von Ihrer Seite machen?

  1. Was passiert, wenn nichts passiert: Ganz klar muss auch überlegt werden, wie man sich selbst verhält, wenn der Worst Case eintritt. Bleibt man cool und versucht, weiterzuverhandeln oder haut man auf den Tisch und verlässt wutentbrannt den Raum. Beides kann Effekte nach sich ziehen – nur, welchen will man bezwecken?

 

Doch auch andere Fragen sollte man sich eingehend durch den Kopf gehen lassen:

  • Welches Know-how, welche Erfahrungen und Ausbildungen bringe ich mit?
  • Was steht im Dienstvertrag?
  • Gibt es einen Kollektivvertrag?
  • Wie reagiere ich auf Gegenargumente oder Kritik?
  • Wie sieht meine Gesprächsstrategie aus?
  • Was ist für mich die letzte Konsequenz?

Sie sehen, eine genaue Vorbereitung ist das Um und Auf um das Wunschgehalt zu bekommen.

Lassen Sie sich in diesem Prozess professionell begleiten und arbeiten Sie gemeinsam mit mir Ihr individuell auf Sie und das Unternehmen abgestimmtes Vorgehen aus.

 

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